Während die meisten Kollegen auf zwei oder vier Rädern bereits in ihre neue Saison gestartet sind, eröffnet die DTM ihre Meisterschaft am Wochenende mit zwei Rennen im portugiesischen Portimao. Insgesamt macht die Tourenwagenmeisterschaft Halt auf acht Rennstrecken in fünf Ländern. Neben dem Saisonstart in Portugal rasen die GT3-Boliden auch in Deutschland (Lausitzring, Norisring, Nürburgring, Hockenheimring), Italien (Imola), Belgien (Spa-Francorchamps) und natürlich auch in Österreich am Red-Bull-Ring. Generell können sich Freunde der DTM in dieser Saison aus mehreren Gründen auf die kommende Meisterschaft freuen.
Vor allem aus österreichischer Sicht birgt dieses Jahr Brisanz. So viel rot-weiß-rot war selten vorhanden. Mit Lucas Auer (Winward-Mercedes), Philipp Eng (Schubert-BMW), Thomas Preining (Bernhard-Porsche) und dem Italo-Österreicher Mirko Bortolotti sowie Clemens Schmid ist Österreich stark vertreten. Letzteres Duo sitzt in einem Lamborghini des Grasser-Racing-Teams, ein steirischer Rennstall, der am Wochenende seine Premiere in der DTM feiert. „Das Kribbeln wird größer, die Arbeit mehr. Wir freuen uns riesig auf die Saison“, erklärte Teamchef Gottfried Grasser.
Der Knittelfelder unterstreicht einen weiteren Aspekt, der in dieser Saison für Brisanz sorgen wird: die Autos. „Bei diesem Starterfeld können sicher 15 bis 20 Leute Rennen gewinnen, das ist die Crème de la Crème.“ Das angesprochene Starterfeld setzt sich aus 29 Boliden zusammen – Rekord. Mit dem neuen GT3-Konzept aus dem Vorjahr entwickelte sich bei Teams und Herstellern großes Interesse. „Es ist wirklich eine Art Aufbruchstimmung zu spüren“, merkt auch Grasser an.
Dafür verantwortlich sind auch große Namen der Serie. Mit Sebastien Loeb geht zumindest am Samstag ein neunmaliger Rallye-Weltmeister als Vertretung im AF-Corse-Ferrari an den Start. Der 48-Jährige tauschte Schotter und Schnee gegen Asphalt, ein spannendes Experiment. Auch der Name Schumacher taucht in dieser Saison auf. David, 20-jähriger Sohn von Ralf Schumacher, fährt für Winward-Mercedes.
Neben Neuerungen bei Teams und Fahrern passten die Verantwortlichen um DTM-Boss Gerhard Berger das Reglement an. Teamorder wurde nach dem Eklat beim Finale, als Champion Maximilian Götz von Marken-Kollege Auer durchgelassen wurde, verboten. Der Titelkampf verspricht also gleichermaßen Fairness und Spannung. Ob dabei auch die Grasser-Lamborghinis eine Rolle spielen werden? „Die Vorgabe ist einfach: Wir werden alles geben und hoffentlich regelmäßig in die Punkte fahren“, prophezeit der Teamchef.