Es waren ungewohnt schöne Szenen, die sich vor dem Start des zweiten DTM-Rennens in Spielberg abspielten. Hunderte Fans, mit Maske und 3G-Nachweis, strömten durch das Fahrerlager und die Boxengasse am Ring, posierten Augenblicke vor dem Rennstart noch mit den GT3-Boliden, schnappten sich ein Autogramm ihres Lieblingsfahrers und konnten ihr Glück im Anschluss kaum fassen. "Genau das macht unsere Rennserie aus, mit diesen Dingen wollen wir punkten", sagte DTM-Chef Gerhard Berger vor dem Wochenende und diese Strategie ging auch auf.
Während auf den Tribünen eine Vielzahl an Plätzen leer blieb, ging es auf dem Asphalt heiß her. Waren Fahrerlager und Boxengasse in diesem Jahr bei Formel 1 und MotoGP noch absolute Sperrzone, gewährte das Deutsche Tourenwagen Masters am Samstag und Sonntag tiefe Einblicke. Als absoluter Hingucker kristallisierte sich dabei Lokalmatador Lucas Auer heraus. Der Österreicher posierte nahezu in Dauerschleife für Selfies, diskutierte mit regionaler Prominenz und zeigte sich sichtlich begeistert von der Stimmung vor dem Rennstart.
Diese konnte der Mercedes-Pilot am Sonntag dann auch für sein eigenes Rennen nutzen. Auer kämpfte sich vom sechsten Startplatz einen Rang nach vorne und fuhr letztlich als starker Fünfter über die Ziellinie. "Das Qualifying war heute definitiv besser, die Pace im Rennen war aber nicht genug, um noch weiter vorne mitfahren zu können. Deshalb muss ich mit Platz fünf happy sein", analysierte der Neffe von Gerhard Berger.
An der Spitze hieß der Sieger beim zweiten Lauf in Spielberg zum zweiten Mal Liam Lawson.
Das 19-jährige Ausnahmetalent aus Neuseeland duellierte sich in seinem Ferrari eine Stunde lang mit Marco Wittmann, hatte das bessere Ende wie schon am Samstag auch auf seiner Seite. "Das war ein großartiges Wochenende für uns und hier am Red Bull Ring zu gewinnen, ist natürlich etwas ganz Besonderes", resümierte Lawson, der sich bereits auf die Rückkehr nach Spielberg 2022 freut. Ob weiterhin in der DTM oder doch schon in der Formel 1, wird sich noch zeigen.