Sein Gefährt ist neu, doch die Motivation bei dem 25-Jährigen unverändert hoch. "Das geht aber sicher allen anderen Fahrern auch so. Wir alle wollen im Auto sitzen und Rennen fahren", sagte der BMW-Pilot.
Lucas Auer steuert nun einen BMW M4 des RMR-Teams, sein Teamkollege ist der Südafrikaner Jonathan Aberdein. Der Kufsteiner hat in den vergangenen Monaten alles getan, um den Staub abzuschütteln, der sich nach dem Ende seines Abstechers in die japanische Super-Formula-Serie oder während des Corona-Lockdowns angesammelt haben könnte. SIM-Racing, Kartfahren, Tests in der Formel E und im GT-Auto bis hin zur Premiere auf der berühmt-berüchtigten Nordschleife am Nürburgring im Rennmodus - Auer ließ nichts aus, um für seinen ersten DTM-Auftritt seit Oktober 2018 gerüstet zu sein.
Insgesamt wird es für den Tiroler das fünfte Jahr in der DTM, die durch die Coronakrise besonders hart getroffen ist. Lange herrschte Unklarheit, wann der Restart erfolgt und wie stark der Rennkalender beschnitten wird. Der bereits angekündigte Ausstieg von Audi lässt die Zukunft der Traditionsserie auch nicht allzu rosig erscheinen. Auf Auers Onkel Gerhard Berger, der seit 2017 als Chef der DTM-Dachorganisation ITR die Zügel in der Hand hält, wartet jedenfalls viel Arbeit.
Diese Feststellung trifft aber auch auf Auer zu. "Denn die Umstellungen sind schon sehr groß", sagte der viermalige DTM-Tagessieger. Einerseits muss er sich vom Formel- wieder auf das Tourenwagen-Auto umgewöhnen, andererseits ist Fakt, "dass mein BMW auch ganz anders zu fahren ist wie der Mercedes, den ich in meinen vier Jahren DTM gefahren bin". Dass es beim Saisonstart in Spa nur ein 45-minütiges Training gibt, ehe es mit dem ersten Qualifying losgeht, "macht die Sache auch nicht einfacher. Das ist eine richtige Challenge - die ich aber gerne annehme."
Hinzu kommen die geänderten Rahmenbedingungen durch das Virus. "Klar ist es für uns alle eine große Umstellung. Aber ich habe immer versucht, meine positive Einstellung zu bewahren, und einfach das Beste aus der Situation zu machen", meinte Auer. "Schade natürlich, dass all das im Moment ohne Fans abläuft. Ich vermisse diese Atmosphäre schon sehr. Sowohl auf den Tribünen, als auch im Fahrerlager. Aber irgendwann werden wir auch das wieder haben."