Damit ist der Titelverteidiger aus Österreich zur Halbzeit der Wüsten-Rallye in der Motorrad-Klasse auf Platz sieben zurückgefallen und hat 9:17 Minuten Rückstand auf den führenden Honda-Fahrer Ricky Brabec. Ein Podium hält Matthias Walkner aber nach wie vor für möglich.

Und das tue er, obwohl sein am Donnerstag auf der vierten Etappe bei einem ungewollten Sprung verletzter Knöchel ziemlich schmerzt. "Es war eine ziemlich zähe Dakar bis jetzt", gestand Walkner am Samstag, dem Ruhetag. Wie schwer die Knöchelverletzung ist, weiß der Salzburger nicht. Das Bein wird bandagiert, über den Stiefel kommt nochmals eine Bandage. "Es ist fast schon wie ein halber Gips", berichtete Walkner.

Am besten seien die Schmerzen noch am Motorrad selbst zu ertragen, so Walkner. "Wenn ich den Helm aufhabe, auf dem Bike sitze und das Adrenalin einfährt, verschiebt sich der Schmerz ein bissl. Absteigen holt mich in die Realität zurück", erklärte der KTM-Fahrer, der davon ausgeht, dass seine Bänder im Knöchel "ziemlich beleidigt" sind. "Ich weiß nicht genau, was es ist. Ich kann es aber eh nicht ändern, muss durchbeißen und mein Bestes geben. Solange ich einigermaßen auf den Fersen stehe, geht es. Am Fußballen zwickt es und tut weh. Je länger der Tag dauert, desto enger wird jedenfalls der Stiefel."

Dass ihn die Verletzung behindert, steht außer Zweifel. "Vorteil ist es sicher keiner. Ich weiß aber nicht, ob ich ohne schneller fahren könnte. Jede Kompression und wenn der Fuß runtergeht, gibt es schon einen g'scheiten Brenner." Die Verletzung war passiert, als Walkner Serpentinen abkürzen wollte. "Es hat nach einem schönen Verlauf ausgesehen. Leider war da aber eine drei Meter hohe Abrisskante auf die Straße. Ich habe es in letzter Sekunde gesehen und musste Gas geben, damit ich nicht runterköpfle. Da bin ich g'scheit stumpf auf der Straße aufgekommen. Selber schuld."

Mit welcher Taktik er bei der 41. Dakar nun trotz allem wieder nach vorne kommen könne, sei offen, sagte Walkner. "Ich werde ab jetzt ein bissl kurzfristig entscheiden und auf das Bauchgefühl hören", hat er sich vorgenommen. "Es können weiterhin sieben, acht Fahrer gewinnen. Es ist fast ein Ebenbild von 2018. Der, der am wenigsten Fehler macht und die beste Strategie hat, wird es gewinnen."

Seinen Titel zu verteidigen, sei zwar nach wie vor möglich, sagte Walkner. "Übertrieben dran glauben, tue ich aber nicht. Je mehr man etwas plant, desto mehr wird man enttäuscht. Ich habe es 2018 auch nicht geglaubt und dann gewonnen. Ich weiß, dass es möglich. Aber das Podium ist wohl schon das höchste der Gefühle, und ich wäre auch darüber glücklich." Dafür heiße es jetzt aber, in der zweiten Rennhälfte Vollgas zu geben. "Es können noch fünf lange Tage werden."