Das war eine richtige Ansage von DTM-Pilot Mirko Bortolotti, wobei sie wohl für viele wenig überraschend gewesen ist. Vor dem ersten von zwei Rennen auf dem Red Bull Ring in Spielberg noch sieben Rückstand auf den Deutsch-Südafrikaner Kelvin van der Linde (Achter), schnappte er sich mit seinem ersten Saisonsieg die DTM-Gesamtführung. „Es ist sehr speziell, sehr emotional für mich hier zu gewinnen. Ich bin sehr stolz auf die Leistung des gesamten Teams“, lautete Bortolottis Resümee. Zweiter wurde Maro Engel vor Arjun Maini. Als bester Österreicher landete Mercedespilot Lucas Auer auf Rang sieben. Vorjahresmeister Thomas Preining verabschiedete sich mit Platz zwölf aus dem Titelrennen.
„Macken? Davon habe ich zahlreiche, aber die verrate ich nicht“, meint Bortolotti mit einem Lächeln. Ansonsten spricht der Lamborghini-Pilot klar aus, was er sich denkt. Welche Meinung andere über ihn haben, ist ihm egal. Der „Italo-Wiener“ und Sprössling einer bekannten Wiener Eis-Familie polarisiert, ist ein Typ mit Ecken und Kanten und mit einem eisernen Willen.
„Ich bin direkt und niemand, der einen Filter braucht. Wenn ich etwas zu sagen habe, dann stehe ich dazu. Das ist meine größte Charaktereigenschaft, da mir Ehrlichkeit immens wichtig ist. So gehe ich durchs Leben“, erklärt der 34-Jährige. Schönreden ist also so gar nicht seine Sache. Er fahre, seiner Meinung nach, hart, aber fair. Seine Manöver haben es in sich. Bortolotti ist als erster an die Strecke kommt und als Letzter geht, „mit dem Ziel, erfolgreich zu sein“. Auch beim Begriff Perfektionismus hat er eine klare Linie: „Am Ende kann ich nicht hergehen und sagen, dass ich es besser machen hätte können.“ Sportlich macht er kein Geheimnis daraus, dass er in Spielberg auch am Sonntag (13.30 Uhr/live ServusTV und ProSieben) einiges vorhat.