Genau 13 Jahre mussten die Tifosi warten. Nun hat Italien endlich wieder einen Motorrad-Weltmeister in der Königsklasse. Francesco „Pecco“ Bagnaia folgt Valentino Rossi, der 2009 auf einer Yamaha den MotoGP-Titel gewonnen hatte. Bagnaia war damals zwölf Jahre als „il Dottore“ seinen siebenten Titel holte. 1997 erblickte Bagnaia in Turin das Licht der Welt, 2009 feierte er seine ersten großen Motorradtitel, holte sich die MiniGP-Meisterschaft. Er debütierte 2013 in der Moto3, 2014 kam er ins VR46-Team von Valentino Rossi, der sein Lehrmeister wurde. Vier Jahre später war er das erste Mal Weltmeister - in der Moto2-Klasse. 2016 testete er das erste Mal auf einem MotoGP-Bike, blieb aber noch für weitere zwei Jahre in der Moto2. Seit 2019 ist er Stammfahrer in der Königsklasse, immer für Ducati.

Und nun ist Bagnaia der erste italienische Weltmeister mit einem italienischen Motorrad, sein Giacomo Agostini 1972 (MV Augusta). Auch wenn er auf der „Ranch“ von Valentino Rossi alle Feinheiten der Schräglage lernen durfte, als „neuer Rossi“ sieht er sich nicht. Weil es nur einen einzigen Valentino Rossi auf der Welt gibt, sagt er in Hochachtung vor seinem Meister.

Zu seinen Stärken zählen neben dem Talent vor allem seine Ruhe und seine Entschlossenheit. Stets auf das Wesentliche fokussiert, überlässt er nie etwas dem Zufall. Und natürlich braucht er seinem italienischen Wesen entsprechend, immer seinen Clan um sich herum: Eltern, Freunde, Fans. Auf der Rennstrecke schauen die Piloten in ihren Lederkombis ziemlich gleich aus, im Privatleben schlüpft Bagnaia auch des Öfteren in ganz feinen italienischen Zwirn. Mit seiner Liebe, dem italienischen Model Domizia Castagnini, tritt er nicht auf, die beiden erscheinen. Auch und vor allem im Urlaub, wo sie am liebsten Sonne und Meer suchen.