Der Große Preis von Österreich 2020 hat sich wohl nicht nur bei heimischen Motorsportfans tief in das Gedächtnis eingebrannt. Beim ersten von zwei Rennen in Spielberg sorgte ein Horrorcrash in Kurve drei für Entsetzen und Bangen.

Vor nahezu genau zwei Jahren, am 16. August 2020, kam es in der neunten Runde zu Kontakt zwischen Franco Morbidelli und Johann Zarco, was einen Sturz der beiden zur Folge hatte. Die Bikes der Fahrer flogen in Richtung Kurve drei, als dort die ersten Fahrer um die Kurve kamen. Wie durch ein Wunder verfehlten die fliegenden Motorräder Valentino Rossi und Maverick Vinales nur um Zentimeter, andernfalls hätte ein Zusammenprall wohl dramatische Folgen gehabt.

Nun sprach Valentino Rossi, der 2021 in Spielberg sein Karriereende verkündete, über den Unfall. "Das hat mich zum Nachdenken gebracht", erklärte er in einem Interview mit "il Giornale.it". "Mir war es bewusst, aber das war der Beweis, dass es im Rennsport nicht ausreicht, vorsichtig zu sein. Wenn du zur falschen Zeit am falschen Ort bist, dann bist du aufgeschmissen."

Dennoch dachte er damals nach dem Zwischenfall noch nicht über ein mögliches Ende seiner aktiven Zeit nach. "Ja, das war ein schwieriger Moment. Aber ich habe deshalb nicht gesagt, dass ich aufhöre. Stattdessen habe ich in diesen Wochen beschlossen, noch eine weitere Saison zu fahren. Aber es war ein wirklich beängstigender Unfall. Ich hatte im Sattel Angst."

In den schon schockierenden TV-Bildern sei die tatsächliche Dramatik gar nicht vermittelt worden, schildert der Italiener. "Im Fernsehen wirkt alles etwas abgeschwächt. Der Sound und die Power, mit dem das Motorrad über Vinales geschleudert ist. Das hat mich sehr geschreckt. Aber das Motorrad von Morbidelli, das mich gestreift hat, war die wahre Gefahr für mich. Ich habe das überhaupt nicht gesehen. Ich hatte das Gefühl eines Schattens, aber der Speed, mit dem es an mir vorbeigeschossen ist, war gigantisch."