Acht aus 500 lautete die diesjährige Formel beim Erzbergrodeo in der Obersteiermark. Soll heißen: Von den 500 Teilnehmern des Hauptrennens am Sonntag sind gerade einmal acht Fahrer ins Ziel gekommen. Sie haben den gigantischen Berg auf dem schwierigsten Kurs der Welt in der vorgegebenen Zeit von vier Stunden bezwungen. Und das, obwohl Fans angeblich einige Absperrungen versetzt hatten, sodass die Spitzengruppe gleich nach dem Start sozusagen eine Ehrenrunde absolvieren musste.

Die Toppiloten verkrafteten den kleinen Zwischenfall, ließen sich nicht beirren und fuhren ihr Rennen. Der Deutsche Manuel Lettenbichler wurde seiner Favoritenrolle sehr schnell gerecht, übernahm die Führung und gab sie bis zum Ziel nicht mehr her. Der KTM-Pilot feierte seinen ersten Sieg beim Erzbergrodeo, war aber der zweite Lettenbichler in den Siegerlisten. Vor sieben Jahren hatte Vater Andreas Lettenbichler den Siegerstein des Erzbergs in die Höhe stemmen dürfen. „Wir bauen gerade ein Haus und brauchen viele Steine“, sagte Andreas grinsend.

Er sei überwältigt von der Leistung seines Sohnes. „Ich habe mitgefiebert, gebrüllt und gewässert, also alles gemacht, was erlaubt war“, sagte der stolze Vater weiter. Der Sohn war im Ziel fix und fertig. Weil die Hitze enorm und die Strecke fast nicht zu bezwingen war. „Einige Passagen waren ganz neu, die kannten wir alle nicht. Ich musste erst eine Spur ziehen, gut für meine Verfolger. Aber ich bin nur glücklich über den Sieg“, sagte Manuel, der 2:58:51 Stunden für den Berg benötigte.

Nur 3:26 Minuten später sah der Spanier Mario Roman (Sherco) die Zielflagge. „Ganz kurz konnte ich den Sieg riechen, aber ich bin auch mit dem zweiten Platz zufrieden“, sagte Roman, der von der Schwierigkeit der Strecke beeindruckt war. Der Kanadier Trystan Hart (KTM) komplettiert das Podium. Platz sechs holte der Österreicher Michael Walkner (GasGas) – nicht verwandt mit Ex-Dakar-Sieger Matthias Walkner. „Ich bin nur froh, dass ich dastehe“, meinte der Salzburger im Ziel. Er war einige Zeit auf Platz zwei gelegen, „habe dann aber etwas zu viel gepusht und wurde müde“. Aber Fans haben ihn durchgepeitscht. Walkner: „Ich freue mich aufs nächste Jahr.“ Marcel Hirscher soll nach Informationen von ServusTV in die Top 100 gekommen sein.