Motorrad-Ass Matthias Walkner hat sich am Mittwoch bei der Rallye Marokko vorzeitig zum insgesamt zweiten Mal nach 2015 den Cross-Country-WM-Titel gesichert. Dem Salzburger reichte dafür auf seiner KTM ein zweiter Platz beim Event in Nordafrika, 1:59 Minuten hinter dem chilenischen Honda-Fahrer Pablo Quintanilla. Dritter wurde Daniel Sanders (AUS/+5:27). Mit diesem Ergebnis ist Walkner beim Saisonfinale in Abu Dhabi nicht mehr einzuholen.
"Ich hatte einige Schrecksekunden und bin knapp an einem Sturz vorbeigeschrammt", sagte Walkner über den letztlich so erfolgreichen Tag. "Daraufhin habe ich für mich entschieden, etwas Tempo rauszunehmen. Da ich definitiv mehr zu verlieren als zu gewinnen hatte, wollte ich nichts mehr riskieren. Ich bin Weltmeister! Nach den letzten zwei wirklich schwierigen Jahren, in denen das Glück auch nicht unbedingt auf meiner Seite war, jetzt so zurückzukommen ist natürlich unbeschreiblich."
Walkner war als Führender in die letzte, am Vorabend auf 166 km verkürzte Etappe gegangen. Der 35-Jährige ging ob des absehbaren Erfolgs nicht das letzte Risiko ein. Tagesrang acht reicht ihm, um "Kronprinz" der Rallye und "König" der WM zu werden. Der Dakar-Gesamtsieger 2018 hatte beim heurigen WM-Auftakt in Kasachstan ebenso Rang zwei belegt, bei der Silk Way Rallye hat er dann triumphiert. Marokko - mit einem Teilnehmerfeld wie bei der Dakar - war die dritte Station.
"Das Team hat einen verdammt guten Job gemacht und wir haben alle gemeinsam stetig in eine gute Richtung gearbeitet", sagte Walkner. "Diese stimmt für die Rallye Dakar. Es gibt noch viel zu tun und zu analysieren, aber zuerst genießen wir diesen Erfolg". Glücklich war KTM-Berater Heinz Kinigadner: "Bei den vergangenen Rennen der Rallye Dakar hatte er immer wieder viel Pech und das hat ihn schon etwas aus dem Konzept geworfen." Der WM-Titel gebe Motivation, die es bis zur Dakar zu wahren gelte.
Für KTM-Manager Jordi Viladoms war die Konstanz Walkners entscheidend: "Matthias hatte eine sehr starke und konstante Saison und verdient sich diesen Titel absolut. Er hat auf all den Rennen und Etappen kaum größere Fehler gemacht und auch hier in Marokko hat er dies mit dem zweiten Platz bestätigt. In den Schlüsselpassagen hat er meist die richtigen Entscheidungen getroffen."