Der Abflug von Kris Rosenberger bei der Weiz-Rallye ließ vielen den Atem stocken. Er verpasste eine Rechtskurve und überschlug sich die Böschung hinunter. Der Wagen war ein Totalschaden, Rosenberger und Co-Pilot SiegfriedSchwarz kamen glimpflich davon. Es war ein Fahrfehler, sagte der Grazer. „Der Schrieb war in Ordnung, ich habe zu spät reagiert.“ Er hat alles genau analysiert, „ich war lange genug bei der Stelle, bis der Wagen geborgen wurde“.

Schon am kommenden Wochenende will Rosenberger bei der Hartbergland-Rallye an den Start gehen. Los geht es am Samstag. „Es ist geplant, dass ich mit dem Porsche fahre“, sagt er und fügt selbstironisch hinzu: „Es gibt ja keine Alternative mehr.“ Den Skoda hatte er von GüntherKnobloch gemietet. „Natürlich ist so eine Situation unangenehm, aber die Jungs sind lange genug dabei und wissen, dass so etwas passieren kann.“ Den Schaden wird die Versicherung übernehmen. „Von dem her ist es kein Drama, es ist eher ein Zeitdrama.“ Gut drei Wochen wird es noch dauern, bis der Skoda wieder einsatzbereit ist.

Knobloch rechnet mit insgesamt 250 Stunden Reparatur. „Wir sind ihm absolut nicht böse. Natürlich hat man keine Freude, wenn man so ein Auto in der Garage stehen hat, aber wir haben uns nur Sorgen gemacht, ob es beiden gut geht“, sagt er. Knobloch war im zweiten Fabia Fünfter und bester Steirer in Weiz. „Logistisch und zeitlich ist das aber schon ein großer Aufwand. Unsere Autos sind nicht nur in der österreichischen Meisterschaft im Einsatz und daher kann ich noch nicht zu 100 Prozent sagen, ob ich in Hartberg fahren werden.“ Dennoch habe der Unfall gezeigt, wie sicher der Skoda ist, sagt Knobloch und fügt lachend hinzu: „Positiv ist auch, dass das Video allein in den ersten Tagen 120.000 Klicks erreicht hat.“

Teile der Strecke in der Ost-Steiermark kennt Rosenberger noch von früher. Zudem liegt seine Rallye-Werkstätte in Greinbach und somit in der Region. Was hat er sich für Hartberg im Porsche 997 GT3 vorgenommen? „Dass ich ihn hoffentlich ganz lasse“, sagt er und lacht. Ans Limit wird er nicht gehen. „Mit dem Heckantrieb hat man bei schwierigen Bedingungen sowieso keine Chance.“ Das Wetter war auch der Grund, dass Rosenberger sich den Skoda geliehen hatte.

Auch wenn der Unfall spektakulär war, Rosenberger hatte schon schlimmere. „Von der Geschwindigkeit her sind wir schon mit höherem Tempo abgeflogen.“ Eine innere Handbremse („Einen psychischen Schaden habe ich von dem Unfall sicher nicht.“) ist aber nicht gezogen. Schon am vergangenen Wochenende hatte er in Spa-Francorchamps hinter dem Steuer Platz genommen. Mit Hans-Joachim Stuck holte er in beiden Rennen der GT2 European Series den zweiten Platz. „Da kann man die innere Überwindung schon ganz gut trainieren.“

Außerdem möchte er dem Publikum mit dem deutschen Kultwagen eine Show liefern. „Ich denke, dass die Zuseher eher wegen eines Porsches kommen, als wegen eines Elektroautos“, sagt er in Anspielung auf Raimund Baumschlagers „Skoda Kreisel RE-X1“, den er wieder an die Startrampe bringt. In Weiz beendet „Mundl“ die Rallye bei der E-Premiere als Dritter. Rosenberger: „Ich verschließe mich nicht der Entwicklung. Aber ich denke, dass die Puristen die aktuellen Autos lieber haben. Genießen wir es, solange wir es noch können.