Vor genau einem Jahr war Niki Lauda an de Folgen einer Lungentransplantation gestorben. Die Formel-1-Szene trug sich schon den gesamten Winter davor mit dem Gedanken, dass "Niki Nazionale" die Bühne für immer verlassen könnte, der Tatsache musste man Tag für Tag immer mehr ins Auge blicken. "Das letzte Mal, als ich mit Niki telefoniert hatte, war seine Stimme schon sehr, sehr schwach", erinnerte sich Helmut Marko, Wegbegleiter und Motorsportchef des Hause Red Bull später.
Als es doch Gewissheit wurde, an diesem 20. Mai 2019, in der sonst so glitzernden Monaco-Woche, wollte es niemand so richtig glauben. Vor allem Toto Wolff, der mit Lauda das Mercedes-Team rund um Lewis Hamilton zum WM-Ehren führte, fand die passenden Worte. "Es ist schwer zu akzeptieren, dass wir im Fahrerlager nie mehr den Mann mit dem roten Kapperl begegnen werden."
Alle Teams erinnerten dann auch beim Rennen in Monaco an Niki Lauda. Mercedes platzierte einen roten Stern im silbernen Sternenmeer am Auto, rote Niki-Kapperln gab es nahezu für alle. Und Lewis Hamilton und Sebastian Vettel trugen Helme im Lauda-Design. Zur Beerdigung kam die gesamte Formel-1-Welt nach Wien, der Österreich-Grand-Prix stand im Vorjahr ganz im Zeichen von Niki Lauda. Im Beisein seiner Ehefrau Birgit, die nach einem Jahr in einem Ö3-Interiew Einblicke gab, wurde wieder eine Kurve auf dem Red-Bull-Ring nach ihm benannt.
Ein Jahr später spürt man nur, wie schnell die Zeit vergeht. In den Morgenstunden des 21. Mai hat die Welt vom Ableben eines der größten Sportler Österreichs erfahren, dass er sein letztes Rennen in einem Zürcher Krankenhaus verloren hatte. Es hatten sich einfach zu viele Bakterien in seiner Lunge eingenistet. Die Komplikationen, das fortgeschrittene Alter war am Ende zu viel.
Das Leben von Niki Lauda füllte Bücher, der Aufstieg zum Idol, zum ersten WM-Titel 1975 mit Ferrari, der Feuerunfall auf dem Nürburgring 1976, in dem Jahr, in dem er dann im Regenchaos von Fuji seinen zweiten WM-Titel gegen James Hunt verloren hat.
1977 holte er den Titel zurück, 1984 gewann er seinen dritten im Stallduell gegen Alain Prost bei McLaren. Die Jahre der Lauda Air. Und dazwischen immer wieder - auch gesundheitliche - Rückschläge, die die Kämpfernatur des Niki Lauda nur stärkten.