Nach der Verschiebung des 24-Stunden-Motorsport-Klassikers in Le Mans von Juni auf September wird es eine virtuelle Version des größten Motorsport-Events der Welt geben. WEC-Chef Gerard Neveu hat nun aber betont, dass es auch die Echt-Version im Herbst geben "muss", notfalls auch ohne Zuschauer. "Viele Teams bauen ihr ganzes Business-Modell auf diesem Rennen auf", so Neveu.

2019 kamen 250.000 Zuschauer an den Sarthe-Kurs in Nordwest-Frankreich. "Es ist unmöglich derzeit zusagen, ob wir diesmal mit oder ohne Zuschauer fahren können. Wir wollen aber natürlich die Fans dabei haben. Denn Le Mans ist nicht nur einfach ein Autorennen. Es ist ein Fest, das du mit vielen Menschen teilen willst. Hinter verschlossenen Türen zu fahren, wäre sehr frustrierend." Könne gar nicht gefahren werden, würde dies einen Riesen-Schaden vor allem bei den vielen Privat-Teams erzeugen.

Die geplante E-Sport-Version von Le Mans 2020 wird am 13. und 14. Juni bestritten. Beteiligen werden sich Teams und Fahrer aus der ganzen Welt, das Starterfeld ist bereits übervoll. Man hat bisher mit den von Corona ausgelösten Simulator-Rennen im Motorsport gute Erfahrungen gemacht. Das jüngste NASCAR-Rennen vergangenen Sonntag in Darlington/USA etwa hatte 6,32 Millionen Zuseher. Damit war der Event das meistgesehene Nicht-Daytona-Rennen seit Atlanta im März 2017.