Am Sonntag beginnt für Dich die erste volle Saison in der Moto3. Wie ändert sich das Leben als Vollzeit-Rennfahrer in einer Weltmeisterschaft?
MAXIMILIAN KOFLER: „Das Reiseprogramm hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt und noch stehe ich vor dem ersten Rennen. Ganz Vollzeit ist es aber noch nicht, da ich als Schüler gerade mitten im Abschlussjahr stecke und mich auf die Matura vorbereite, was auch schwer ist, da ich nicht oft im zweiten Semester in der Schule bin.“
Welche Erkenntnisse brachten die letzten Tests?
„Die Tests haben mir gezeigt, dass derzeit nicht viel fehlt auf die erfahrenen Grand-Prix-Piloten im Mittelfeld. Ich bin zufrieden, weiß aber, dass ich in den nächsten Rennen noch ein paar Schritte in meiner Entwicklung machen muss. Es ging aber viel weiter, mein Fahrstil hat sich verbessert.“
Wie schätzt Du selbst Deine Chance ein?
Das ist schwierig zu sagen. Die Tests kann man noch nicht mit den anstehenden Rennen vergleichen, weil für mich weniger die Zeiten als das Sammeln von Erfahrungen im Vordergrund stand mit dem neuen Motorrad.
Kannst Du Dein Team kurz erklären. Wie stehen die Chancen?
Ich fahre für das französische Cip-Greenpower-Team aber wir sind ein ganz internationaler Haufen. Mein Teamkollege Darryn Binder ist extrem erfahren, kommt aus Südafrika. Das Team wird im Süden von Frankreich gemanagt. Mein Crew Chief sowie die Mechaniker kommen aus Spanien. Seit 2005 ist das Team in der WM. Wir sind eines von acht KTM-Kundenteams.
Im Qualifying für den ersten GP wurden Du 26. War das schon genug? Welche Ziele hast Du für 2020? Wo soll die Reise hingehen?
Nun, das Qualifying war schon sehr stressig. Am Anfang lief es nicht nach Wunsch, dann habe ich doch noch eine schnelle Gruppe erwischt. Und da gelang mir eine brauchbare Runde. Der nächste Schritt in meiner Entwicklung wären WM-Punkte. Das sollte dann in Europa vielleicht etwas leichter möglich sein, da ich dort die Strecken mit Ausnahme des Sachsenrings allesamt kenne und schon Rennen darauf gefahren bin. Ich selbst muss eine konstante Leistung bringen, schließlich fahre ich heuer auch um einen Vertrag für 2021.
Die Motorrad-WM fängt heuer wegen des Coronavirus ohne MotoGP an. Was bekommt man da in Katar mit, wie gehst Du persönlich mit der Problematik um?
„Man liest die heimischen Medien und bekommt über das Internet schon alles mit. Viel kann ich selbst aber nicht machen, außer regelmäßig die Hände waschen und desinfizieren.“