Das AKH Wien und die MedUni Wien informierten die Öffentlichkeit am Montag über den zufriedenstellenden Verlauf nach der Lungentransplantation am 2. August. Bereits 24 Stunden nach der Operation war Niki Lauda bei vollem Bewusstsein, er konnte extubiert werden und selbstständig atmen. Seither kam es zu einer kontinuierlichen Verbesserung, alle Organe funktionieren gut. Der Patient wird bis zur vollständigen Genesung im AKH Wien weiter betreut.
Ein großer Kämpfer
Niki Laudas behandelnder Arzt Walter Klepetko sieht gute Genesungs-Chancen für den dreifachen Formel-1-Weltmeister nach dessen Lungentransplantation. Das liege vor allem an Niki Lauda selbst. "Wichtig ist die mentale Einstellung des Patienten. Er muss wirklich ein Kämpfer sein, wirklich wollen", sagte der Leiter der Klinischen Abteilung für Thoraxchirurgie im Wiener AKH der "Bild am Sonntag".
"Einen größeren Kämpfer als Niki Lauda wird es nicht so leicht geben", betonte Klepetko. Die Voraussetzung sei "somit ideal". Ein Training, "damit sich das neue Organ an den Körper gewöhnt", gebe es nicht. "Ein Patient muss den psychischen Antrieb haben, gesund zu werden", sagte Klepetko der Deutschen Presse-Agentur. "Wenn Sie einen depressiven Patienten operieren, werden sie keine Freude haben, der Überlebenswille muss da sein." Zu seinem berühmten Patienten wollte Klepetko sich im Speziellen ohne dessen Einwilligung nicht äußern.
Lebenslang ein Patient
Klepetko betonte in der "Bild am Sonntag", dass jeder Transplantierte "lebenslang ein Patient" bleibe. Er müsse Medikamente nehmen und regelmäßig kontrolliert werden. "Aber das Leben, das der Patient danach führen kann, kann hervorragend sein." Wann Lauda das Krankenhaus verlassen kann, wollte der Mediziner nicht sagen. Es dauere sicher länger als drei Wochen, meinte er. "Wir haben auf jeden Fall keine Eile. Das Wichtigste ist, dass er am Ende die Klinik in einem guten Zustand verlässt".