MotoGP-Star Marc Marquez hat den Großen Preis von Aragonien gewonnen. Der Spanier wies am Sonntag seine härtesten WM-Rivalen Jorge Lorenzo und Valentino Rossi in die Schranken. Bei seinem 54. Grand-Prix-Sieg hatte der Honda-Pilot 2,7 Sekunden Vorsprung auf seinen Landsmann Lorenzo auf Yamaha. In der WM-Wertung baute Marquez seinen Vorsprung auf Rossi auf fast vorentscheidende 52 Punkte aus.
Für Marquez ist vier Rennen vor dem Saisonfinale in Valencia damit alles angerichtet für seinen dritten Titel in der MotoGP. "Ich bin sehr zufrieden, denn Rossi hat in der WM Punkt für Punkt aufgeholt. Jetzt haben wir das gestoppt", sagte der Katalane, der von der Pole Position gestartet war, den Platz an der Spitze jedoch nicht halten konnte.
In einem turbulenten Rennen hatte sich Rossi nach einem starken Beginn größere Hoffnungen machen dürfen. Der Italiener überholte zunächst seinen Yamaha-Teamkollegen Lorenzo, dann 15 Runden vor Schluss den lange Zeit führenden Maverick Vinales, der schließlich Vierter wurde.
Drei Umläufe später war jedoch Marquez wieder vorne. Der 23-Jährige war in der Anfangsphase durch einen technischen Fehler, nach dem er einen Sturz gerade noch verhindern konnte, zurückgeworfen worden. Im Finish musste der "Doktor" auch noch den schnelleren Lorenzo passieren lassen. Mit einer missglückten Attacke zwei Runden vor Schluss nahm er sich selbst jede Chance auf Platz zwei.
Ex-Weltmeister Nicky Hayden wurde bei seinem Comeback in der Königsklasse 15., holte damit einen WM-Punkt. Der mittlerweile 35-jährige US-Amerikaner sprang für den mit Handfrakturen ausfallenden Australier Jack Miller beim belgischen Team Marc VDS ein.
In der Moto3-Klasse machte unterdessen Brad Binder seinen WM-Titel rechnerisch klar. Dazu genügte dem 21-jährigen KTM-Fahrer ein zweiter Platz hinter dem spanischen Sieger Jorge Navarro, der ihn im Gesamtklassement nicht mehr abfangen kann. Binder ist der erste südafrikanische Motorrad-Weltmeister seit Jon Ekerold, der 1980 Champion in der 350er-Kategorie geworden war.
In der Moto2-Wertung behauptete der Franzose Johann Zarco seine Führung, wenngleich sein Vorsprung auf den Spanier Alex Rins auf einen mageren Zähler zusammenschmolz. WM-Titelverteidiger Zarco wurde am Sonntag Achter, Rins belegte Rang sechs. Der Sieg ging an den Briten Sam Lowes, der 3,2 Sekunden vor Alex Marquez den Zielstrich überquerte. Der jüngere Bruder von Marc Marquez rettete 0,03 Sekunden Vorsprung auf den Italiener Franco Morbidelli ins Ziel. Es war der erste Podestplatz des Spaniers in dieser Klasse.