Endlich konnte er wieder lachen. "Das war eines meiner besten Qualifyings überhaupt", sagte der Spanier, nachdem er die Pole Position in Misano fixiert hatte. Kein Wunder, dass ihm die Erleichterung anzumerken war, hat er doch mehr als schwierige Wochen hinter sich.
"Wenn ich zwei Rennen lang kein Top-Resultat bringe, heißt es gleich: Lorenzo ist in der Krise", raunzte er schon in Spielberg. Im Regen von Brünn und in Silverstone vergangene Woche spielte er im Rennverlauf aber überhaupt keine Rolle, in der WM ist er bereits 64 Punkte hinter dem Führenden Mar Marquez und auch schon 14 Zähler hinter seinem Teamkollegen Valentino Rossi.
Volles Risiko
"Ich habe daher auch mehr riskiert als sonst", sagt Lorenzo, der heute ab 14 Uhr die Chance hat, das Rennen vom ersten Startplatz aus gleich zu Beginn zu dominieren. Das ist seine Stärke. Nach einem guten Start auf und davon zu fahren. Die Temperaturen im italienischen Spätherbst dürften ihm dabei entgegen kommen.
Entscheidend wird - wieder einmal - die richtige Reifenwahl sein. "Darauf kommt es heute an", sagt Valentino Rossi, der sich am Samstag mit dem ersten Satz schwer getan hat. "Leicht wird das heute sicher nicht", sagt der "Doctor", der jetzt erster Verfolger von WM-Leader Marquez ist und schon gezwungen ist, den Rückstand zu verkürzen, wenn die WM noch spannend bleiben soll. Marquez startet noch hinter Maverick Vinales vom vierten Startplatz aus.