"Dies ist meine erste Rallye Dakar, deshalb bin ich nicht übertrieben zuversichtlich", betonte Loeb. "Mir ist bewusst, dass Daniel und ich bei Null beginnen." Das sind regelrecht demütige Worte von einem der besten Piloten, die es bisher gab. 78 Rallyes gewann Loeb. Allein die legendäre Rallye in Monte Carlo entschied er bei zehn Starts siebenmal für sich. Und jetzt? "Wir sind hier um zu lernen, deshalb mache ich mir nicht zu viel Druck."
Sobald Loeb aber am Samstag beim Prolog und tags darauf beim Start der ersten Etappe von Buenos Aires nach Villa Carlos Paz Gas geben wird, werden die Augen vor allem auf ihn gerichtet sein. "Ich bin mir sicher, dass Sebastien einer der Favoriten ist", meinte sein Markenkollege Carlos Sainz. "Es ist zwar sein erstes Jahr, aber er ist in der Lage, sich schnell an jede Art von Rennen zu gewöhnen, und das rückt ihn in die Favoritenrolle." Sainz muss es wissen: Er wurde zweimal Rallye-Weltmeister und siegte 2010 bei der Dakar.
Der 53-Jährige gehört nun wieder zum Team der hochdekorierten Peugeot-Piloten mit Loeb, Cyril Depres und Dakar-Rekordgewinner Stephane Peterhansel, die bis ins Ziel am 16. Jänner in Rosario mit Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah im Mini vom hessischen X-raid-Team um jede Minute kämpfen wollen.
Erst im vergangenen Jahr war die französische Marke nach 25 Jahren zur schwersten Rallye der Welt zurückgekehrt. "Das ist das zweite Mal, dass sie bei der Rallye Dakar dabei sind, und sie brauchen noch Zeit", meinte Al-Attiyah. Er rechnet nicht damit, dass die Flotte von Peugeot bis zum Ende wirklich mithalten kann.
Loeb hat die Rallye Marokko im Norden Afrikas zur Vorbereitung auf den Offroad-Marathon genutzt, aber keine Rolle bei der Vergabe der vorderen Plätze gespielt. Also stapelt er auch vor der Dakar tief: "Wir nehmen alles, wie es kommt, versuchen nichts zu forcieren und werden dann sehen, wie es läuft. Aber es macht eine Menge Spaß, etwas ganz Neues zu probieren." Sagt ein Rookie mit 41.