Ist es nun klimapolitisch korrekt, schon im Oktober den Ski-Weltcup zu starten? Schwierige Frage. In diesem Jahr reichte ein Kälteeinbruch im September mit Niederschlägen, um frühzeitig alle Zweifel auszuräumen. Ein Blick hinauf Richtung Gurgl lässt da schon eher zweifeln, denn dort, wo in vier Wochen die Slalomelite um Punkte fahren soll, zeigt sich aktuell ein weißer Fleck inmitten grüner Berge. Und ruft schnell wieder in Erinnerung, dass eine gelungene Party kein Grund zum Feiern ist. Das Klima knabbert am Winter. Nach wie vor.

Das Bild am Gletscher in Sölden war konträr: Weiße Piste, Sonnenschein, mit 33.000 Fans ein neuer Wochenend-Zuseherrekord, die Auffahrt auf den Gletscher wurde am Sonntag sogar gesperrt. Der Weltcup, dank Lucas Pnheiro Braathen und Marcel Hirscher mit neuen Farbtupfern versehen, zieht. Er hat sein Publikum, auch wenn es eventuell nicht mehr so breit ist, wie es war.

Sogar FIS-Präsident Johan Eliasch schaute dieses Jahr vorbei – nachdem er im Vorjahr noch vehement für die Absage plädiert hatte war er diesmal selbst begeistert. Von den Comebacks von Marcel Hirscher und Lucas Braathen, von der Stimmung – vom gelungenen Start in den Winter.