Rein sportlich ist das Derby zwar ob seiner vielen Geschichten und manch Wendung nicht schnell erzählt, aber kurz zusammengefasst: Der SK Sturm war und ist weiter die Nummer eins von Graz, selbst das Aufbäumen des GAK konnte nicht über den vorhandenen Klassenunterschied der beiden Kader hinwegtäuschen.
Die Derby-Geschichte auf den Rängen ist nicht ganz so schnell erzählt. Klar, die Stimmung war emotional, geladen, die Unterstützung beider Fangruppen für ihren Verein beeindruckend, nicht enden wollend, egal, bei welchem Stand. Klar, das Herz schlägt entweder für den einen oder den anderen Verein. Doch darf angemerkt werden: Es ist nur Fußball – und so groß die Liebe für die eigenen Farben sein mag, Hass ist nie angebracht. Nicht einmal für den Derby-Gegner.
Und doch: Beinahe könnte man sagen, dass die Stimmung berauschend war, wären da nicht die dauernden Unterbrechungen durch Pyrotechnik gewesen. Von berauschend zu eingenebelt war es da nur ein kleiner Schritt. Es bleibt wieder eine unbeantwortete Frage, wozu man Sicherheitskonzepte erarbeitet und Millionen investiert, wenn man scheinbar Pyrotechnik in Scheibtruhen und Kiloweise auf die Tribünen bringen darf. Und, auch wenn das die Fans nicht gerne hören: Laut Gesetz ist Pyrotechnik ein Verbrechen. Und so viel schlechter wäre die Stimmung auch ohne sie nicht.
So angespannt die Stimmung zwischen den Lagern auch war, so tief die „Komplimente“ waren, die in den Grazer Nachthimmel gebrüllt wurden: Zumindest in und ums Stadion blieb es ruhig, blieb der harte Kern getrennt. Das ist hoffentlich auch über Nacht so geblieben. Denn sonst wäre die Freude über das Derby-Comeback so schnell verraucht wie die Sicht nach den Pyro-Festspielen getrübt war.