„Auf hoher See und vor dem Gericht hilft nur der Liebe Gott.“ Sportanwalt Wolfgang Rebernig hatte schon lange vor der entscheidenden Verhandlung vor dem Ständig Neutralen Schiedsgericht der Bundesliga gewarnt, zu optimistisch zu sein. Er sollte recht behalten.
Zwei Dinge sind klarzustellen. Erstens: Das Schiedsgericht beriet nicht einmal darüber, ob der DSV nicht wirtschaftlich alle vorgeschriebenen Kriterien erfüllt. Es ging letztlich einzig und allein darum, ob alle geforderten Unterlagen einst zeitgerecht abgegeben worden waren. Das war nicht der Fall. Zweitens: Ob man das als gerecht empfindet oder nicht: es entspricht den Regeln. Und ohne ein weiteres Urteil sprechen zu wollen: Nicht alles, was rund um den DSV passierte, war vertrauensbildend. Zu oft schien zuletzt die Staatsanwaltschaft involviert, zu lange gab es in der kleinen Fußball-Blase Gerüchte. Doch die waren nicht Grundlage der Entscheidung.
Der DSV fällt durch die Verweigerung der Zulassung nicht ins Bodenlose, auch wenn der Weg zurück über die Regionalliga kein Spaziergang wird. Der neue Obmann Sascha Gulevski hat aber schon beim Amtsantritt bestätigt, ihn – erfolgreich – gehen zu wollen. Rein sportlich wäre der Fußball-Steiermark und der Region zu wünschen, dass die „Mission 2028“ nur einen Dämpfer und kein Ende erfährt.
Und sonst? Wünscht man sich, dass das es gelingt, alle Zweifel und Verdachtsmomente abseits des Rasens aufzuklären. Um gar nicht erst in die Verlegenheit zu kommen, nochmals Extraunterlagen beibringen zu müssen, um eine Zulassung zu erhalten.