Taylor Fritz steht erstmals im Halbfinale eines Tennis-Grand-Slam-Turniers. Der 26-jährige Kalifornier eliminierte am Dienstag im Viertelfinale der US Open in New York den als Nummer vier gesetzten Titelanwärter Alexander Zverev in vier Sätzen 7:6(2),3:6,6:4,7:6(3). Von den Top vier der Setzliste ist nach dem Aus von Carlos Alcaraz und Novak Djokovic nur noch Jannik Sinner im Bewerb. Der topgesetzte Südtiroler trifft am Mittwoch im Viertelfinal-Schlager auf Daniil Medwedew.
Fritz bekommt es in seinem ersten Major-Halbfinale entweder mit dem bulgarischen Routinier Grigor Dimitrow oder seinem Landsmann Frances Tiafoe zu tun. Ist es Tiafoe, würde das Publikum in Flushing Meadows erstmals seit Andy Roddick 2006 auch wieder einen US-Amerikaner im Endspiel der Männer bejubeln können. "Es fühlt sich toll an", sagte Fritz. Er habe schon mehrere Viertelfinali bei Grand Slams verloren. Es war sein fünfter Anlauf. "Heute hat es sich anders angefühlt. Ich habe das Gefühl gehabt, dass es diesmal einen Schritt weiter geht."
Weiter warten auf Grand-Slam-Titel
Zverev dagegen ließ erneut eine große Chance aus. Der Olympiasieger von 2021 muss weiter auf seinen ersten Grand-Slam-Titel warten. Der 27-jährige Deutsche agierte in den entscheidenden Momenten zu passiv und verpasste an dem Ort, an dem er 2020 erst im Endspiel Dominic Thiem unterlegen war, seinen dritten Halbfinal-Einzug. Schon im Achtelfinale von Wimbledon war Zverev in diesem Jahr in einem Fünfsatz-Krimi an Fritz gescheitert. In New York verwandelte der als Nummer 12 gesetzte Fritz nach 3:26 Stunden seinen ersten Matchball.
Zuvor hatte mit Lokalmatadorin Emma Navarro auch eine US-Amerikanerin erstmals die Vorschlussrunde eines Major-Turniers erreicht. Als Nummer 13 gesetzt, besiegte die 23-Jährige am Mittwoch die ebenfalls in New York geborene Spanierin Paula Badosa 6:2,7:5. Badosa war in Satz drei bei einer 5:1-Führung knapp vor Erreichen eines Entscheidungssatzes gewesen, verlor dann aber völlig den Faden und sechs Games in Folge.
Schon bei 2:5 im zweiten Durchgang habe sie eine gewisse Vermutung gehabt, verriet Navarro: "Als ich das 2:5 geschafft hatte, hatte ich die Ahnung, dass es zwei Sätze werden würden. Es ist verrückt, dass ich im Halbfinale bin." Für Navarro war es das zweite Major-Viertelfinale nach Wimbledon, sie hat bereits fix ihr bisher stärkstes Jahr auf der Tour. Ihren ersten WTA-Titel hatte sie im Jänner in Hobart geholt. Bei Grand-Slam-Turnieren war sie bis zu den heurigen French Open nie über die erste Runde hinaus gekommen
Navarro wird durch den Erfolg am kommenden Montag erstmals in die Top Ten der Weltrangliste vorstoßen. Im Achtelfinale von Flushing Meadows hatte sie sich am Wochenende auch gegen Titelverteidigerin Coco Gauff durchgesetzt. Ihre nächste Gegnerin ist die als Nummer zwei gesetzte Belarussin Aryna Sabalenka, die sich in beeindruckender Manier gegen die formstarke Olympiasiegerin Zheng Qinwen aus China mit 6:1, 6:2 durchsetzte.
"Die Getränke gehen auf mich und ihr unterstützt mich dafür im nächsten Match", scherzte Sabalenka mit Blick auf das anstehende Duell mit einer US-Spielerin. "Es wird ein großartiger Kampf, ich freue mich sehr auf das Spiel." Für sie ist es das vierte Halbfinale bei den US Open in Serie.