Mit seinen 39 Jahren hat der Sohn der legendären Stanka Božović selbst auch genug erlebt. Und diese Routine zeigte Janko Božović wieder einmal im Trikot des Nationalteams. In einem wilden Gerangel in Schaffhausen sicherte der rechte Aufbau Österreich einen wichtigen Punkt in der Qualifikation zur EM 2026. Er traf kurz vor dem Ende zum 29:29. „Ich bin ja schon lange dabei“, sagt er mit einem Lachen, „daher kann ich mit solchen Situationen vielleicht besser umgehen. Aber es ist egal, wer das Tor schießt. Hauptsache, wir schießen es.“

Es war das erwartet harte Duell gegen aggressiv eingestellte Eidgenossen, und die spanischen Schiedsrichter hatten einiges zu tun, um die Partie nicht aus dem Ruder laufen zu lassen. Drei Schweizer – Gino Steenaerts, Lukas Laube, Joel Willecke – sahen den Ausgleichstreffer durch den Linkshänder zwei Sekunden vor dem Ende von der Tribüne aus. Mit dem Sieg gegen die Türkei hält das Team von Trainer Aleš Pajovič nun bei drei Punkten. Deutschland führt nach dem 36:29 in Ankara die Gruppe an. „Ich bin am Ende mit dem Punkt zufrieden. Es war ein schweres Spiel“, sagte der Trainer.

Der Anfang der Partie gehörte der Schweiz, doch angeführt von Lukas Hutecek (3 Tore) und Mykola Bilyk (7) kämpfte sich Österreich in die Partie hinein, für die es am Ende keinen Schönheitspreis gab. Vorbildlich war das Spiel mit dem Kreis – Tobias Wagner war der beste Werfer des Teams mit acht Toren. Es war dennoch an Božović (5) nach der Pause, mit dem 13:12 für die erste Führung Österreichs zu sorgen. Zum Ende hin sah es allerdings wieder nach einer Niederlage aus und dann zauberte Bilyk wieder einmal: Er warf den Ball hinter seinem eigenen Rücken ins Tor (28:28). 23 Sekunden vor dem Ende verwandelte Samuel Zehnder einen Siebenmeter für die Schweiz und dann war auf „Janko“ Verlass. „Wir hatten viele Probleme in der Deckung und im Angriff haben wir viel verworfen. Aber wir haben einen kühlen Kopf behalten“, sagt Božović, der aber nicht leugnet, dass das Ziel zwei Punkte waren. „Wir alle können mit dem Punkt zufrieden sein und haben gute Chancen auf die EM.“ Es wartet zweimal Deutschland (13. und 15. März 2025), die Türkei (7. Mai) und das letzte Spiel im Grazer Sportpark gegen die Eidgenossen am 11. Mai.

Inzwischen geht es noch zur WM und da hat sich ein Debütant empfohlen. Der Trainer fand lobende Worte für einen Grazer: „Jozsef Albek hat gezeigt, dass er uns in der Verteidigung helfen kann.“