Gute Zeitpunkte für Verletzungen gibt es bekanntlich nicht. In der ersten Cup-Runde einen Schlag abzubekommen und deshalb die ersten beiden Partien nach der Bundesliga-Rückkehr des GAK zu versäumen, war für Daniel Maderner logischerweise ärgerlich. „Es hat ein bisschen länger gedauert, daher bin ich noch nicht in diesen Flow reingekommen, aber es wird von Woche zu Woche besser“, sagt der Torjäger. Noch ist er nicht ganz der Alte. Zweifel, dass er bald wieder der Alte sein wird, gibt es dennoch nicht.
Warten auf ersten Sieg und erstes Tor
Mit 15 Toren und neun Assists hatte Maderner maßgeblichen Anteil am Aufstieg. Im Oberhaus wartet der Niederösterreicher noch auf sein erstes Saisontor, ebenso wie der GAK auf den ersten Liga-Sieg. „Man merkt ja die Stimmung bei den Fans, dass jeder eigentlich nur darauf wartet. Wenn man etwas hinterherrennt, ist es nie einfach, aber wir bleiben ruhig, weil wir wissen, dass er über kurz oder lang kommen wird“, unterstreicht Maderner. Die nächste Chance auf den Premierenerfolg gibt es am Sonntag gegen Altach – ein Verein, bei dem er ein wichtiges Kapitel in seiner Karriere geschrieben hat.
2020/21 schoss Maderner fünf Bundesliga-Tore für die Vorarlberger und zog anschließend nach Belgien zu Waasland-Beveren weiter, wo der Goalgetter wie am Fließband getroffen hat, ehe ihn ein Kreuzbandriss gestoppt hat. „Das Jahr in Altach war ein sehr wichtiges. Wir haben alle Steps davor so gesetzt, dass der Sprung von Amstetten in der 2. Liga in die Bundesliga nicht zu groß ist. Es war ein super Sprungbrett, um ins Ausland in eine Liga zu kommen, in der du mehr in der Auslage stehst.“
Der GAK soll so groß wie früher werden
Letztlich war es der GAK, der von Maderners Verletzungspech profitiert hat, indem er den Angreifer zurück in die Heimat lotste. Hand in Hand ging es in die Bundesliga. Diente Altach einst ganz klar als Sprungbrett, ist die Situation für den 28-Jährigen beim GAK eine andere: „Damals ging es in der Karriereplanung step by step rauf und weiter rauf. Jetzt bin ich bei einem riesengroßen Traditionsverein. Mein Ziel war immer, bei einem großen Verein in der Bundesliga oder im Ausland zu spielen.“ Auch die Rolle ist eine andere, der Routinier zum Führungsspieler gereift. „Den GAK mitzugestalten, dass er wieder so groß wird, wie er es früher war, ist für mich ein schöner Gedanke“, findet Maderner.
Die Verantwortung, die ihm als Torjäger dabei zukommt, bezeichnet er als „schönen Druck“. Als Goalgetter genießt man die Erwartungshaltung der Leute. „Man muss jedoch auch wissen, dass es im Fußball darum geht, deine Leistung zu bringen“, erinnert Maderner. Bringt man diese, kann es in Österreich bekanntlich auch sehr schnell gehen.
Gerade Stoßstürmern winkt aktuell schnell eine Beförderung, wenn sie wissen, wo das Tor steht. Entsprechend hat Maderner das ÖFB-Nationalteam definitiv im Hinterkopf: „Natürlich ist es noch ein Ziel. So viele richtige Neuner haben wir momentan nicht. Am Beispiel von Maximilian Entrup hat man gesehen, wie schnell es gehen kann.“ Vor allem sei Ralf Rangnick jemand, der Spielern auch die Chance geben würde, wenn sie performen: „Der Teamchef belohnt gute Leistungen.“
Dem GAK den Stempel aufdrücken
Netzt der Schwiegersohn von Toni Polster für den GAK konstant, wäre dies auch für die Rotjacken ideal. Eine konkrete Tormarke möchte er sich jedoch nicht setzen, dies hat er seine Karriere über noch nie getan: „Damit würde ich mir persönlichen Druck auferlegen, der eigentlich sinnlos ist. Außerdem: Wenn ich 15 Tore und null Assists mache, wäre es super. Mache ich je zehn Tore und Assists, wäre es aber noch viel besser. Ich möchte einfach auch in der Bundesliga dem GAK meinen Stempel aufdrücken und als Führungsperson auftreten.“