Der „TiggerTom“ hat bei den Paralympics wieder zugeschlagen. Der Steirer Thomas Frühwirth holte sich in Paris beim Einzelzeitfahren im Handbike (Klasse H4) seine bereits vierte Medaille, abermals glänzte sie in Silber. Frühwirth musste sich in einer Zeit von 41:31.22 nur dem Niederländer Jetze Plat (41:28.51), bereits im Triathlon vor Florian Brungraber der Sieger, geschlagen geben. Frühwirth erwischte ein tolles Rennen, konnte stets am Limit performen und bald von Platz drei auf Rang zwei von Zwischenzeit zu Zwischenzeit vorrücken und den Vorsprung auf den Belgier Jonas Van de Steene immer mehr ausbauen. Am Ende wurde es sogar der große Krimi um Gold, das er nur um 2,71 Sekunden am Ende verpasste.
„Das macht mich richtig emotional, ich hatte Fieber und Durchfall sowie fast keinen Schlaf unter dieser Woche“, sagte er unter Freudentränen. Erst am Vortag entschied er über den Start. „Ich dachte mir, ich habe gut trainiert, ich will es durchziehen und es ist mir jetzt wurscht, ich habe nichts zu verlieren. Hinten raus bin ich ein bisschen gestorben aber jetzt ist es unglaublich, weil an das habe ich nicht geglaubt“, fügte Frühwirth, der im Finish sogar noch rund zehn Sekunden aufholte, hinzu. Dass er mit 43 Jahren immer noch so mithalten und Medaillen holen kann, „ist eine echte Ehre, denn ich bin ja schon ein Midlifecrisis-Athlet. Die Medaille gehört dem Bundesheer und dem österreichischen Volk, weil die zahlen mich im Endeffekt auch.“
Der Tiroler Alexander Gritsch wurde unter elf Startern Achter (45:11.96). Am Donnerstag (16 Uhr) geht es für Gritsch und Frühwirth ins Straßenrennen.
Der Steirer Franz-Josef Lässer wurde in der Klasse C5 Fünfter, der Bahnradspezialist zeigte auf der Straße eine gute Figur, war bei einigen Zwischenzeiten auch mitten im Medaillenrennen, kam am Ende nach 37:16.60 Minuten ins Ziel. „Wir haben die letzten Tage alles getan, damit ich nach argen Nackenproblemen wieder unter die Lebenden komme, der Physio der Tischtennisspieler hat mich unter seine Obhut genommen. Es ist super gegangen und ich hätte keine Sekunde schneller sein können“, sagte Lässer, der am Freitag in seinem Straßenrennen voll angreifen will. „Ja, es gibt nur Vollgas, egal wie schwer das mit der Konkurrenz wird. Man muss die richtige Gruppe erwischen und voll draufhalten.“
Der Oberösterreicher Wolfgang Steinbichler wurde Sechster in der Klasse T1-2 (24:59.86/Dreirad) und war zufrieden. „Weil die beiden Klassen zusammengelegt wurden, war es sehr hart. Ich war unter meinem Zeitfahrhelm voll am Limit. In meiner ursprünglichen Klasse, T2, wurde ich Dritter, von dem her bin ich zufrieden. Wenn sich im Straßenrennen eine Gruppenbildung ergibt, innerhalb der man am Ende ins Ziel sprinten kann, können auch die Top drei möglich sein“, blickt er für seinen zweiten Bewerb am Samstag schon nach vorne.
Frauen verpassten die Medaillen klar
„Schnell abhaken, weil es ein echter Schlag ins Gesicht war und ich nicht weiß, wieso es so schlecht gegangen ist“, muss die Salzburgerin Conny Wibmer ihren letzten Platz bei den Handbikerinnen der Klasse H4-5, besser ging es im selben Rennen für die Tirolerin Svetlana Moshkovic, die erstmals für Österreich und nicht für Russland startete. „Unter die Top acht muss man bei so einem Bewerb erst einmal kommen“, sagte die Achte. Die beiden Frauen sind am Donnerstag (9.35 Uhr) wieder dran.