Kein österreichischer Athlet ist oder war öfter im Einsatz, als er. Weder bei den Olympischen Spielen noch bei den am Donnerstag in die Bewerbe startenden Paralympics. Die Rede ist von Schwimmer Andreas Ernhofer. Der Niederösterreicher bestreitet nicht weniger als sechs Bewerbe in Paris. „Es ist schon ziemlich cool, dass ich mich für so viele qualifizieren konnte“, strahlt Ernhofer. Seine größten Hoffnungen liegen im 50-Meter-Brust-Bewerb, der am Donnerstag (9.30 Uhr Vorlauf, Finale um 19.12 Uhr, ORF Sport+) in Szene geht, und am sonntägigen 150-Meter-Lagen-Rennen. „Diese Bewerbe stehen ganz am Anfang der Spiele, daher blockieren mich und meine Ressourcen die anderen Bewerbe nicht wirklich. So kann ich alles Schwimmen und bei den anderen Rennen einfach schauen, was rauskommt. Jetzt habe ich zehn Jahre auf diese Spiele hingearbeitet und bin schließlich fürs Schwimmen da, so will ich alles mitnehmen und genießen“, erklärt der „Marathonmann“.

Ernhofer zieht durch das Wasser
Ernhofer zieht durch das Wasser © GEPA

Seine Querschnittlähmung resultiert bei einem der schnellsten Para-Schwimmer der Welt und Weltrekordhalter über 200 Meter Brust (dieses Disziplin ist nicht paralympisch, Anm.) aus einem Badeunfall. Doch der Sport macht Ernhofer nur stärker – und ermutigt ihn dazu, andere zu ermutigen. So tritt er auch als Motivationsredner auf und hat sein eigenes Startup gegründet. Was dabei produziert wird, will er noch nicht verraten, nur so viel: „Es hat mit Sport zu tun, denn da kenne ich mich aus.“ Woher er die Energie für so viele Schauplätze in seinem Leben nimmt? „Die Schwimmbahn ist sehr monoton, man schaut die ganze Zeit nur auf den Boden eines Schwimmbeckens. Und damit das nicht fad wird, habe ich mit außerhalb noch ein paar Challenges gesetzt“, sagt er.

Insgesamt vier Österreicher sind am Donnerstag im Einsatz

Ebenfalls am Donnerstag ins Becken geht Janina Falk. Sie ist mit 21 Jahren schon zum zweiten Mal nach Tokyo im paralympischen Wasser am Start und die jüngste im Team. Für die mehrfache EM-Medaillengewinnerin ist das Rennen über 100 Meter Schmetterling (9.30 Uhr Vorlauf, Finale um 18.42 Uhr, ORF Sport+) der erste von drei Einsätzen in Frankreich. Und im Bogenschießen geht Michael Meier (17 Uhr) in die Platzierungsrunde.