Die Betroffenheit und Trauer um "Marathon"-Mann Dominik Pacher ist groß, die Anteilnahme auf diversen Social-Media-Kanälen riesig. Der Kärntner kam bei einer Laufeinheit, seiner langjährigen Leidenschaft, am Samstag ums Leben.
"Jeder Lauf ist für mich ein Geschenk" - ein Satz, den der 39-Jährige in der Tat gelebt hat, und zwar mit purem Enthusiasmus. Dabei bestimmte der Fußball 16 Jahre lang sein Leben, ehe ihn eine Knieverletzung jäh gestoppt hat. Als der Arzt meinte, dass er bei der nächsten Verletzung wohl ein künstliches Knie bräuchte, musste eine Alternative her. Und der Flattacher fackelte nicht lange.
Als der Mölltaler 2008 einen Startplatz für den Ultratriathlon (7,725 km Schwimmen, 360,49 km Radfahren und 84,39 km Laufen) in Moosburg ergatterte, begann eine neue Ära. Er hatte nichts, außer eigene Laufschuhe. Das Rad sowie einen Neoprenanzüge musste er von einem Freund ausleihen. Er erzählte einst, dass er zu dem Zeitpunkt keine Ahnung hatte, was ihn erwartet, nur sein Kopf hatte sich ein Ziel gesetzt. Pacher, dreifacher Staatsmeister und Nationalteammitglied im Ultralauf, blieb bei seiner Premiere weit unter 30 Stunden.
Er engagierte sich mit Herzblut
Anschließend absolvierte der Kärntner, der im Familienbetrieb gearbeitet hat, seinen ersten Sechs-Stunden-Ultralauf. Und so begann alles mit dem guten Zweck. Er hat für etliche Stunden seinen Körper gefordert und dabei Gutes getan. Er war ein Vorbild, ein Mann der Taten, der sich mit Herzblut und völlig uneigennützig engagiert hat.
Beim legendären Alpe Adria Trail lief der Flattacher satte 776 Kilometer. Damals war er für einen schwerstbehinderten Salzburger unterwegs. Das war eines der rührensten Projekte, da es auch durch seine Heimat, das Mölltal, ging. Einmal stand am Nationalfeiertag ein Lauf für die kleine Anna im Mittelpunkt, der von Spittal nach Heiligenblut führte. "Der war sehr emotional, so etwas stärkt einen."
"Kein Weg ist lang, mit einem Freund an der Seite"
Der "Duracellhase" wurde von seinem "Buddy" Alexander Radin, der als erster Mölltaler 2015 bei den "Special Olympics World Games" in Los Angeles Bronze eroberte, tatkräftig unterstützt. Sie teilten ein Hobby unter dem Motto: "Kein Weg ist lang, mit einem Freund an der Seite." Es ging nie um Konkurrenzverhalten, "Erfolg ist teilbar", verdeutlichte Pacher, der jährlich 10.000 Laufkilometer in seinen Beinen hatte, damals.
Nun wartet allerdings eine andere Reise auf ihn. Dominik Pacher hinterlässt eine große Lücke in der österreichischen Läuferszene. RIP!