Vor einer Woche sorgte Magdalena Lobnig mit einem Facebook-Eintrag für Verwunderung. Die Olympiadritte von Tokio gab bekannt, dass sie bei der Weltmeisterschaft in Racice (18. bis 25. September) nicht wie gewohnt im Einer, sondern im Doppelzweier antreten wird. „Ein Übergangsjahr im Sport bedeutet, dass man auch mal was Neues probieren kann. Nach dem vierten Platz bei der Europameisterschaft war es mein Wunsch, mal wieder ins eiskalte Wasser zu springen.“

Vor genau zehn Jahren hatte Lobnig ihren letzten internationalen Großauftritt in einem Mannschaftsboot, genauer gesagt im Doppelzweier. Damals gewann sie auch mit Lisa Farthofer die U23-WM. In diese Klasse wird die 32-Jährige nun wieder zurückkehren. Und das mit ihrer um zwei Jahre älteren Schwester Katharina. „Bei der kommenden WM wird es die Lobnig-Sisters im Doppelpack geben.“ Obwohl die Völkermarkterin trotz der äußerst knapp verpassten EM-Medaille mit ihrem Abschneiden durchaus zufrieden war, und sich nach langer Verletzungs- und Krankheitspause sehr gut geschlagen hat, möchte sie nun einen neuen Reiz setzen. „In einem Übergangsjahr kann man sich das schon erlauben. Der Spaß steht im Vordergrund.“

Dass ihr Wechsel in eine andere Bootsklasse von längerer Dauer sein könnte, lässt Lobnig offen, realistisch betrachtet, wird sie nächstes Jahr aber wieder im Einer an den Start gehen: „Wenn wir im Doppelzweier gute Ergebnisse erzielen, will ich es nicht ausschließen, im Doppelzweier weiterzumachen. Aber ich denke, dass das Erreichen des Semifinales bereits ein großer Erfolg für uns beide wäre.“

Für Katharina ist es „ein Privileg“ mit ihrer so erfolgreichen Schwester in einem Boot zu sitzen: „Obwohl ich zwei Jahre älter bin, komme ich mir im Boot vor, als ob ich fünf Jahre jünger wäre. Da hat Magdalena eindeutig das Sagen.“ In den letzten Tagen vor der WM geht es nun vor allem darum, die richtige Abstimmung zu finden. „Die Trainingszeiten sind bisher sehr gut, man muss aber bedenken, dass wir zusammen noch nie auf so einem Level gerudert sind. Da kann viel passieren“, erklärt Magdalena.

Große Erwartungen haben die Schwestern nicht, dennoch steigt Tag für Tag die Anspannung. „Natürlich wollen wir gute Ergebnisse einfahren. Am Ende soll es aber auch Spaß machen“, so die beiden unisono.