Drei Staatsmeistertitel (50 m Kraul, Delphin und Rücken), insgesamt sechs Podestplätze und vier WM-Limits. Es läuft bei Ihnen im Augenblick.
HEIKO GIGLER: (lacht) Ja, es ist wirklich alles aufgegangen und ist mit Abstand die beste Staatsmeisterschaft meiner Karriere gewesen, da ich in jeder Einzeldisziplin eine Medaille holen konnte. Vor den Wettkämpfen denkst du darüber nicht nach, weil du ja in erster Linie neue Bestleistungen raushauen willst. Doch wenn es dann noch so ausgeht, ist es richtig cool. Dass ich noch dazu mehrere WM-Limits knacken konnte, ist natürlich der Wahnsinn.
Das heißt, Sie sind quasi für Lisa Zaiser mitgeschwommen?
So in der Art. Es tut mir echt leid, dass es wegen so einer Verletzung nicht mehr hinhaut. Ist total schade, aber die Gesundheit geht nun einmal vor.
Zurück zu Ihnen und zur WM. Die geht von 11. bis 17. Dezember in Hangzhou (China) in Szene. Wie viel Steigerung ist drinnen?
Das ist eine gute Frage. Aber ich bin um jedes Hundertstel froh, das ich noch schneller bin, denn bei den Staats ist es schon richtig gut gelaufen.
Wie sehen Ihre Erwartungen für die WM generell aus?
Auf jeden Fall Bestzeiten und wenn sich ein Semifinale ausgehen würde, wäre das schon der absolute Traum. Es ist ja meine erste Weltmeisterschaft überhaupt und da hat man schon Gänsehaut.
Wie sieht die Zeit trainingstechnisch bis zur WM genau aus?
Diese Woche wird der Fokus auf längere Dauermethoden liegen und zum Höhepunkt hin geht’s dann um Spritzigkeit, dass ich nicht mein ganzes Pulver verprasse. Am 5. Dezember hebt der Flieger nach China ab, sodass wir uns akklimatisieren können.
Sie studieren ja in Graz Sportwissenschaft und Biologie. Wie lässt sich das mit Ihrem Leistungssport vereinbaren?
In letzter Zeit ist viel beim Studium weitergegangen und beim Schwimmen läuft’s ja auch, wie man jetzt gesehen hat. Die Kombi passt echt gut.
Nach Rogan und Jukic ist im heimischen Schwimmsport eine Lücke aufgerissen. Wie nehmen Sie diese Situation als junger Athlet wahr oder spielt das keine Rolle?
Die waren mit Abstand die Besten und die großen heimischen Stars. Aktuell sind eben viele Athleten auf einem ähnlichen Niveau, was dazu beiträgt, dass wir uns gegenseitig pushen.