Eine mehr als 30-stündige Anreise nach China haben Österreichs Erfolgsboarder hinter sich. „Das war ziemlich rekordverdächtig, aber wir haben es alle ohne gröbere Nervenzusammenbrüche überstanden“, verriet Alex Payer. Seit Samstagfrüh weilt das ÖSV-Team in Thaiwoo – das Ski Resort liegt in der Nähe des Olympischen Schauplatzes.

Während der 35-Jährige aus St. Urban Optimismus ausstrahlen möchte und von Bedingungen spricht, „die halbwegs in Ordnung sind“, fragt sich seine Frau Sabine Payer, „wo er die letzten Tage gewesen ist, denn es war unterirdisch. Richtig gut konnten wir hier bisher nicht trainieren, da brauchen wir niemandem etwas vormachen.“ „Ja okay, aber es ist zumindest keine volle Katastrophe und ich habe es halt auch nicht viel besser erwartet“, meint der Kärntner anschließend.

„Zeichensprache ist angesagt“

Am Wochenende geht auf der Piste ordentlich die Post ab, wie der WM-Bronzemedaillengewinner von Georgien 2023 erzählt: „Es ist extrem viel los, ein echter Abenteuercharakter. Primär sind fast nur Boarder unterwegs und keine Skifahrer. Um 10 Uhr vormittags spielt sich hier schon Après-Ski mit Live-DJ ab. Das ist cool.“ Gearbeitet wird nach wie vor an der Völkerverständigung. „Kein Englisch, natürlich kein Deutsch, deshalb ist Zeichensprache angesagt.“ Und was tut sich abseits der Piste? „Alle, die jünger sind als ich und quasi der sozialere Teil, spielt das Kartenspiel Wizard und der Rest chillt auch teilweise allein. Wir brauchen halt doch schon mehr Schlaf“, schmunzelt Alex Payer.

Selbst ist die Frau am Board
Selbst ist die Frau am Board © PRIVAT

Die Vorbereitungsphase lief „reibungslos. Man spürt jetzt im Alter schon mehr die Wehwehchen, aber alles noch im Rahmen.“ Die zweifache WM-Medaillengewinnerin von 2023 hatte zu Beginn mit der Halswirbelsäule zu kämpfen – zuletzt zog sie sich einen gebrochenen Finger zu – „man muss ein wenig adaptieren, heißt nicht, dass wir weniger trainieren, aber es wird mehr mitgedacht“, verdeutlicht Sabine Payer, die im Sommer mit ihrem Liebsten auf den Spuren von Radstar Felix Gall wandelte. „Wir sind einige Tour-de-France-Pässe gefahren. Das Härteste war L‘Alpe d‘Huez. Wir haben 450 Kilometer und 12.000 Höhenmeter hinter uns gelassen.“

Beim Schneetraining in China
Beim Schneetraining in China © PRIVAT

Kraft und Ausdauer werden nötig sein. Die Payers starten heuer als Ehepaar in die WM-Saison und die Erwartungshaltung ist dementsprechend im gesamten rot-weiß-roten Team hoch. „Wir haben auch bei den Deutschen und Schweizern mittrainiert, demnach kann ich sagen, dass wir gut dabei sind. Klar ist aber auch, dass die anderen Nationen nicht schlafen.“ Payer lehnt sich aus dem Fenster und ist überzeugt, dass in jedem Rennen ein Österreicher am Podium stehen wird. Der Startschuss fällt am Samstag in Mylin Valley.