Sein Standing nach dem Gewinn der großen Kristallkugel 2023 war eine Sache, der anschließende Druck die andere. „Es haben viele plötzlich gecheckt, dass ich doch ganz vorne mitfahre“, grinst Parallelboarder Fabian Obmann und weist darauf hin, „dass bei uns immer alles zusammenpassen muss. Letzte Saison hatte ich manchmal Pech bei Hundertstelentscheidungen, aber ich habe ein Podium mehr geholt, als in der Saison beim Gesamtsieg.“
Allen voran haben es ihm die Heimevents angetan. Sowohl in Bad Gastein als auch auf der Simonhöhe carvte der Sportwissenschaftsstudent aufs Stockerl. Mit Andreas Prommegger (44) und Benjamin Karl (39) haben die heimischen Asse zwei Paradebeispiele im ÖSV-Team, die als „Oldies“ demonstrieren, wie man der jüngeren Konkurrenz einheizt. Eine Tatsache, die Obmann verinnerlicht hat. „Das Engagement, das Benji im Sport mitbringt, ist absolut beeindruckend und bewundernswert. Da schaut man sich auch gerne etwas ab“, verdeutlicht der Polizeischüler, der angesprochen auf sein mehrwöchiges Praktikum in Althofen ins Schwärmen gerät. „Das war eine lehrreiche und coole Zeit mit tollen Kollegen.“
„Ich weiß, wie ich damit umzugehen habe“
Cool war auch die Vorbereitungsphase – unter anderem am Stilfserjoch, in der Skihalle in den Niederlanden und Belgien, im Kaunertal sowie in Sölden. Sie verlief wie am Schnürchen, die Pistenbedingungen seien optimal gewesen, „nur ist es hin und wieder ziemlich steinig gewesen, da haben die Bretter doch etwas darunter gelitten. Ich hatte zuvor ein paar Probleme mit dem Schuh, aber die habe ich inzwischen gelöst“, erzählt der 28-Jährige aus Meiselding, der seine Hüfte im Griff hat. „Das Thema ist mittlerweile gegessen. Ich weiß, wie ich damit umzugehen habe.“ Der Allrounder habe schließlich einen Weg gefunden, auf der Piste schmerzfrei zu sein. „Es ist im Alltag ab und zu eine Einschränkung, aber beim Boarden stört es mich gar nicht mehr“, meint Obmann, der sich bereits auf die WM in St. Moritz freut. „Der Hang ist selektiv, steil, flach, mit Kuppen – quasi alles dabei.“
Zuvor spielt die Musik allerdings in Mylin Valley – der Weltcupstartschuss fällt am 30. November, Abflug ist kommenden Donnerstag. „Unsere slowenischen Coaches Peter Kotnik und Jure Hafner waren längere Zeit in China. Da haben wir ein paar Infos, die andere Teams nicht haben. Oft sind an neuen Orten andere Gesichter auf dem Podest, wird garantiert interessant“, sagt Obmann, der im Sommer sechs Wochen mit seiner Freundin Hannah und Mischlingshündin Feli im eigenen Camper in Skandinavien verbracht hat. „Unsere Highlights waren die Nordlichter, Lofoten sowie zahlreiche Rentiere.“