Gernot Messner und Emotionen sind so eine Sache, wobei der Abschied vom GAK die Gefühlswelt des Spittalers anständig durcheinandergewirbelt hat. Er habe sich innerlich darauf vorbereitet und im Grunde gespürt, was ihn erwarten wird. Wahrscheinlich war es sogar die Niederlage gegen Klagenfurt, die ihm schließlich das „Genick“ gebrochen hat.

„Wenn man nichts gewinnt, ist es irgendwann die logische Konsequenz. Inzwischen haben mich mehr als zwei Drittel der Spieler angerufen und mir gesagt wie schön die Zeit gewesen ist. Jeder hat sich bedankt und das hat mir gezeigt, dass ich wohl einiges richtig gemacht habe. Tränen waren zwar keine im Spiel, aber es war richtig emotional. Ich war noch der Stabilste von allen, der Kapitän fand fast keine Worte“, verriet der 44-Jährige, der im Jänner 2022 mit den „roten Teufeln“ erstmals ein Profiteam übernommen hatte.

Für den Kärntner war es der „schönste Abschied aller Zeiten. Ich werde nie vergessen, als die Fans im Stadion meinen Namen gerufen haben und genau zu dem Zeitpunkt hat der GAK gegen Rapid das Tor geschossen. Das war der Wahnsinn“, erzählt “Messi“, der nicht zögert, sondern offenbart, „dass wir zwei Jahre teilweise nicht wussten, warum wir alles gewinnen und dafür jetzt nicht wussten, wieso wir in zehn Spielen nichts gewinnen. Das ist Fußball.“

„Es ist einfach alles gegen uns gelaufen“

Der ehemalige WAC-Kicker bekommt ausnahmslos positives Feedback von Experten und Trainern und versuchte demnach alles Menschenmögliche, um die Talfahrt in Graz zu beenden. „Doch egal, was wir probiert haben, ob Systemänderung oder diverse Spielerwechsel, es ist einfach alles gegen uns gelaufen.“ Laut Statistik war der GAK bis zum Sturm-Spiel sogar jenes Team, das die zweitwenigsten Großchancen zugelassen hat. „Aber das zählt letztlich nicht.“

Ein paar Wochen „Auszeit“ schaden dem zweifachen Familienvater vermutlich nicht, war die Zeit in Graz doch „sehr intensiv, da du ja immer gewinnen musstest“. Messner nehme denkbar mehr positive Aspekte mit, als negative. „Haben wir die Bundesliga über- oder unterschätzt? Das kann ich nicht beantworten“, gesteht das wandelnde Sportlexikon, der die sozialen Medien meidet.

„Dafür hatte ich zuletzt überhaupt keinen Kopf“

Auf die Frage nach seinen Zukunftsplänen, verriet Messner: „Ein Manager hat sich gemeldet, ob mich ein slowenischer Verein interessieren würde. Ob da tatsächlich etwas dran gewesen ist, bin ich mir nicht so sicher. Und falls demnächst etwas kommen sollte, weiß ich nicht, ob das gut oder schlecht ist, wenn man gerade am Runterkommen ist.“ Dass er derzeit ohnedies nicht in der Position sei, sich etwas aussuchen zu können, ist ihm bewusst. Im Moment gönnt er sich wieder seine Laufrunden, „dafür hatte ich zuletzt überhaupt keinen Kopf“. Die Familie freut sich nun wieder über die Kochkünste des Oberkärntners. „Und der Papa spielt wieder mehr Taxi“.