Er war der Mann des Abends. Und auch wenn sich der SC Ferlach schließlich nach permanenter Führung mit einem 32:32 gegen die Fivers zufrieden geben musste, Lokalmatador Nico Sager beeindruckte nach seinem Mittelhandbruch und legte bei seinem Comeback nach sieben Wochen eine Glanznummer aufs Parkett – der 20-Jährige netzte sage und schreibe 13 Mal ein. „Es war unbeschreiblich, aber es bringt halt nichts, wenn wir wieder einen Punkt liegen lassen“, meint das Megatalent, der seine Stimme am Feld ließ. „Ich hab‘ wohl zu viel geschrien.“
Trotz seiner erst jungen Handballkarriere weiß der HTL-Absolvent mit Rückschlägen umzugehen. Vor zwei Jahren avancierte er zum Senkrechtstarter und Publikumsliebling in Ferlach, ehe ihm 2022 ein Spielzug (“Flieger“) zum Verhängnis wurde und Sager sich einen Kreuzband- und Meniskusriss zuzog – und das ausgerechnet vor der Junioren-WM. Wäre das nicht genug, kam es zu Komplikationen – es hieß über zwei Monate warten, bis der Youngster konkret wusste, was auf ihn zukommt. Der Flügelspieler macht kein Geheimnis daraus, dass diese monatelange Zwangspause nicht spurlos an ihm vorbeiging. „Die Zeit war schlimm. Ich habe alles infrage gestellt.“
„Es strapaziert inzwischen so meine Nerven“
Doch aufgeben war im Endeffekt keine Option und so kämpfte sich der Ferlacher sukzessive zurück. In der heurigen Saison scheitern die Kärntner primär häufig in den Schlussphasen, wie auch gegen die Fivers. „Es strapaziert inzwischen so meine Nerven, dass wir es am Ende ständig selbst verhauen. Wir könnten manche Spiele mit Leichtigkeit gewinnen und das noch dazu gegen starke Gegner“, verdeutlicht Sager, der in der Szene als abgezockter Spieler tituliert wird. Kein Wunder also, dass er am erweiterten Notizzettel von Herren-Nationalteamtrainer Aleš Pajovič steht.