Ferlach-Co-Trainer Miro Barisic spricht von einem echten „Volltreffer“. Die Rede ist von Toni Perkusic, jener Handballer, der sich vor seiner Zeit in Österreich zum Torschützenkönig in der kroatischen Liga krönte. Mit einem Gardemaß von zwei Metern Körpergröße und 100 Kilogramm Gewicht vermittelt der Hüne scheinbar den Eindruck, dass die Kärntner den gesuchten Werfer aus der zweiten Reihe tatsächlich gefunden haben – schließlich hat der 27-Jährige auch in der Deckung seine Qualitäten.

Der Mann aus Split soll für zusätzliche Flexibilität sorgen. Nicht zu vergessen: Der Linkshänder hat sich als vifes Kerlchen einen Namen in der Szene gemacht – arbeitet er als Software-Entwickler. Der Handballsport gepaart mit seinem Fulltimejob ist für ihn ein Kinderspiel. Auf sportlicher Ebene hat Perkusic so manches zu bieten, jetzt muss er nur „heiß laufen“. Er selbst beschreibt sich als „einen ganz guten Allrounder und ich bin ein absoluter Kämpfer“, sagt Perkusic, der von Ligakonkurrent Bärnbach/Köflach nach Ferlach wechselte. Angesprochen auf die nötige Härte, meint er ohne zu zögern: „Hart ja, aber nicht schmutzig. Ich bin niemand, der gern provoziert, mir ist Fairness immens wichtig.“

Toni Perkusic
Toni Perkusic © GEPA/Trinkl

Der Teamplayer sei wie ein typischer Dalmatiner, ein Familienmensch, dem seine Freunde über alles gehen. „Ich liebe das Meer, das Essen, bin ein Genießer und entdecke gerne Neuheiten“, erklärt Perkusic, der sich durch Fußballstar und Landsmann Luka Modric („er ist 39 Jahre alt und nach wie vor extrem fokussiert und persistent“) sowie Milliardär und Workaholic Elon Musk inspirieren lässt. Abseits der Ballspielhalle hört er sich durch diverse Sport- und Unternehmenspodcasts oder erkundet Kärnten. „Ich habe noch so vieles auf meiner To-do-Liste. Ich fühle mich hier extrem wohl, mag die Natur und diese Ruhe.“

„Wir müssen effizienter agieren“

Am Samstag wird von ruhigen Momenten allerdings nichts zu spüren sein – die Kärntner gastieren bei West Wien. Nach den beiden Niederlagen zum Auftakt ist ein Erfolg gegen die selbst noch sieglosen Wiener nahezu ein Muss. „Die Vorbereitung war ziemlich gut, aber vor dem Duell gegen Bärnbach hat sich Adrian Milicevic verletzt und das hat sich leider dementsprechend ausgewirkt. Gegen den Ex-Klub zu verlieren war für mich persönlich noch härter, aber so ist der Handballsport. Oft sind es die Kleinigkeiten, die es ausmachen. Wir müssen effizienter agieren.“

Der Paradeathlet versichert, „dass wir hart trainieren und versuchen, uns ständig zu verbessern“, geht er direkt auf Chefcoach Robert Begus ein. „Wir kommunizieren viel miteinander. Er legt viel Wert auf die taktische Komponente. Er ist nicht zu streng, da wir als Team wissen, was wir zu tun haben. Ich bin überzeugt, dass wir eine gute Saison hinlegen.“