Wenn jemand weiß, wie sich Comebacks tatsächlich anfühlen, dann ist Fußballer Lukas Jaklitsch mit von der Partie. In der vergangenen Saison riss sich der 33-Jährige aus St. Margareten die Außenbänder im Knöchel – solch eine Verletzung beansprucht zwar ihre unliebsame Pause, doch ein Schicksalsschlag vor drei Jahren hätte ihm beinahe mehr als nur eine Pause gekostet. Der Mittelfeldakteur erlitt im Sommer 2021 im Kurzurlaub mit nur 30 Jahren einen Schlaganfall – aller Wahrscheinlichkeit nach war ein Loch in seinem Herzen die Ursache.

„So will ich meine Fußballkarriere sicher nicht beenden“, verdeutlichte der Kärntner damals trotz aller Ungewissheit und schrieb sein persönliches Happy End. „Ich dachte mir nur, dass ich in einem schlechten Traum bin und nur aufwachen möchte. Dir gehen so viele Gedanken durch den Kopf“, erzählt der Kapitän des Kärntner-Liga-Klubs Atus Ferlach und signalisiert, dass wenn ihm dieses Unglück auf dem Fußballplatz passiert wäre, er vielleicht nicht mehr am Leben wäre.

„Ich weiß, dass ich enorm viel Glück hatte“

„Ich denke zum Glück nicht mehr oft daran, ansonsten würde ich mit einer ständigen Angst leben. Das habe ich gut verarbeitet. Natürlich besinnt man sich darauf, wie es hätte ausgehen können. Ich weiß, dass ich enorm viel Glück hatte“, erklärt Jaklitsch, der zuvor ein ziemlicher Heißsporn gewesen ist. „Gewisse Sachen haben mich richtig aufgeregt.“

Jene Phase nach der Herz-OP habe den Bank-Filialleiter schließlich indirekt geprägt. Probleme werden diesbezüglich „relativ. Ich betrachte bestimmte Dinge mit anderen Augen und halte mich dementsprechend mit Aussagen zurück. Sprich, wenn ich meine Meinung äußere, dann habe ich lange genug darüber nachgedacht und treffe sie nicht sofort aus dem Bauch heraus.“

Während der Routinier der Ferlacher in der zweiten Ligarunde sein Comeback feierte – Schmerzmittel inklusive, läuft es für das aktuelle Tabellenschlusslicht der Kärntner Liga alles andere als nach Wunsch. „Manchmal passiert das leider, wenn der Ball nicht so fällt, wie man es gerne hätte. Ich bin aber überzeugt, dass wir uns als Kollektiv wieder rauskämpfen“, versichert Jaklitsch, der am Dienstag mit seiner Mannschaft im KFV-Cup-Achtelfinale auf Hermagor, jenen Verein, der Velden aus dem Bewerb kickte, trifft.