Mit 17 ist ihm bewusst geworden, dass es sich als Profifußballer wohl nicht ausgehen wird. „Deshalb habe ich mich ziemlich früh entschieden, mit dem Kicken aufzuhören“, erzählt Jacob Swersina, der sich sofort im Klaren gewesen ist, „dass es mich in die Trainerschiene zieht“. Es dauerte nicht lange und der Wolfsberger bekam den Posten als Nachwuchstrainer beim WAC, ehe er in der Regionalliga bei den Amateuren als Co-Trainer und Videoanalyst fungierte – bei jenem Verein, dem er seine gesamte aktive Fußballvergangenheit gewidmet hat.
Im Juli 2023 erreichte Swersina ein unverhoffter Anruf von GAK-Chefcoach Gernot Messner. „Ich muss gestehen, dass ich nie damit gerechnet hätte, dass sich für mich so früh so eine Chance ergibt. Es hat perfekt gepasst und dafür werde ich ihm ewig dankbar sein.“ Angesprochen auf seinen Job als Video- und Spieleranalyst, erzählt der 20-Jährige, „dass es über diese Position der schnellste Weg ist, um im Profifußball Fuß zu fassen“.
Dementsprechend ist die Videoanalyse aus einem professionellen Trainerteam nicht mehr wegzudenken. Sein Alltag im Trainingsbetrieb sieht wie folgt aus: „Ich bin bei jedem Training dabei und werde überall eingebaut. Ich profitiere enorm vom Wissen der Coaches und lerne extrem viel von ihnen.“ Der Wolfsberger lehnt sich sogar so weit aus dem Fenster und meint:
Die klassische Gegner-, Eigen- und Matchanalyse sowie Vorbereitung sind wesentliche Themenfelder von Swersina. „Das wird alles aufbereitet, entwickelt und zum Matchtag hin der Mannschaft präsentiert.“ Der Perfektionist spricht eine der großen Stärken des Traditionsvereins an, und zwar „ist es unsere Gemeinschaft. Klar hat jeder seine Aufgaben, aber bei uns passiert sehr viel im Team und es wird immer jeder eingesetzt, was nicht immer so selbstverständlich ist. Hier darf man arbeiten, was cool ist.“ Sein Arbeitstag startet gegen 7 Uhr im Trainerbüro und kann schon mal erst gegen 22 Uhr zu Ende gehen. „60 Stunden pro Woche überschreite ich locker.“
„Das wird anschließend eifrig diskutiert“
Bereits am Montag erhält „Messi“ das Szenenpaket, in dem der Gegner detailgenau und in einzelnen Phasen wie beispielsweise Spielaufbau und Anlaufen aufbereitet wurde.
Wo die Meinungen abweichen können, ist jenes Kriterium, wie man den nächsten Gegner richtig bespielt. „Es geht viel darum, wie wir sie erwarten, ob wir im Spielaufbau mehr Risiko nehmen oder eher die Safety-Variante bevorzugen“, erklärt Swersina und verrät, dass der GAK-Coach seine klare Idee verinnerlicht hat, „aber dennoch viel zulässt. Er hat für jeden ein offenes Ohr.“