Die Magnetresonanztomographie hatte im Winter eine Stressfraktur des Wadenbeins ergeben. Infolgedessen entschloss sich Kärntens Biathletin Dunja Zdouc nach dieser Diagnose, die Saison vorzeitig zu beenden. Bis auf drei Rennen sei sie nie schmerzfrei gewesen. Es war auch nicht mehr gesund, was sie getan hat, „nur als Spitzensportlerin hat man eine höhere Schmerztoleranz“. Von nichts kommt erwartungsgemäß nichts und so bleibt es schließlich nicht aus, „dass wir über Grenzen hinausgehen“. Allerdings mit Vorsicht, denn in der Jugend machte sie jene Erfahrung, wie schnell es mit Übertraining nach hinten losgehen kann.
„Es gibt Momente, in denen man sich Dinge eingestehen muss, dass sie keinen Sinn machen. Das wurde mir in der Rehaphase noch mehr bewusst. Es ging definitiv einfach nicht mehr. Alles, was ich heuer anders mache, als letzte Saison, ist nicht verkehrt“, verdeutlicht die Mixed-Vizeweltmeisterin von 2021 und verriet, „dass ich enorm dankbar bin, wieder schmerzfrei trainieren zu können. Die letzten Jahre habe ich immer mit Schmerzen trainiert und heuer merke ich erst wie schön es ist, alles machen zu können, was auf dem Plan steht. Ich gehe mit meiner Kraft und Energie ganz anders um.“ Fortschritte inklusive oder wie sie es gelöst formuliert: „Ich bin zurück im Geschäft.“
„Ich bin wie ein Schwamm, der vieles aufsaugt“
Der Motivationsfaktor stellte sich diesbezüglich nie als Hürde heraus. Zuletzt nahm die Radsbergerin die Expertise und Fachkompetenzen des Olympiazentrum-Teams in Klagenfurt in Anspruch. „Es hat mich wieder mehr zurück in die Heimat gezogen und mir dadurch viele neue Inputs gebracht. Die Symbiose mit dem OZ und dem ÖSV ist ideal. Ich bin momentan wie ein Schwamm, der vieles aufsaugt“, erklärt Zdouc, die in ihrer neuen Trainingsgruppe zu alter Stärke zurückfinden will.
Ein Höhentrainingslager in Italien auf 1800 Meter sorgte jüngst für ein Großaufgebot intensiver Einheiten. „Kleine Adaptierungen können oft Großes bewegen“, meint die 30-Jährige, die ihren Ausgleich beim Klavierspielen und Yoga findet. Der Weltcupauftakt geht im finnischen Kontiolahti in Szene, einer ihrer Lieblingsschauplätze. Das erklärte Ziel ist wenig überraschend die Weltmeisterschaft in Lenzerheide.