Die Premieren-Weltcupsaison des Völkermarkter Kraftpakets war mit Ereignissen vollgespickt. Ausgerechnet beim Heimweltcup in Innsbruck sorgte der Viererbob mit Dominik Hanschitz und seinen Kollegen Jakob Mandlbauer, Adam Wiener und Daiyehan Nichols-Bardi für eine Schrecksekunde. Da die Lenkung von Beginn an nicht funktionierte, waren sie nur noch Passagiere. Bevor der Schlitten in der Bahn zum Stillstand gekommen ist, waren laute Schreie nicht zu überhören. „Laut Adam war Jakob damals komplett regungslos. Er hat versucht, ihn festzuhalten, dass er nicht aus dem Bob fliegt, aber er war zum Glück nicht bewusstlos. Am Ende verlief dieser Sturz mit blauen Flecken glimpflich.“

Ein Schlüsselerlebnis sei jenes bei der Junioren-Weltmeisterschaft gewesen, „als wir die Tür nicht aufbekamen, weil es minus 30 Grad hatte. Ich glaube, dass man solche Erfahrungen auch braucht“, verdeutlicht Hanschitz, der im technischen Bereich viel Luft nach oben sieht. Bei Analysen wirft man auch gern mal einen Blick auf Superstar Francesco Friedrich, vierfacher Olympiasieger und 16-facher Weltmeister.

„Es ist technisch sehr anspruchsvoll“

Doch „nach der Saison ist vor der Saison“ ist schließlich nicht nur ein Spruch, demnach schuftet der Kärntner seit geraumer Zeit in der Kraftkammer. „Alle zwei Wochen bin ich in Innsbruck und Berchtesgaden auf einer Anschubbahn mit Schienen. Dort liegt der Fokus am Schubtraining und dem Einsteigen. Aktuell liegen wir bei zirka 350 Schüben. Gewisse Dinge kann man kann sich nur schrittweise aneignen. Es ist technisch sehr anspruchsvoll und es sind viele Wiederholungen notwendig. Es wird jetzt schon intensiver und schneller. Wir beginnen, schweres Gewicht zu bewegen“, erzählt der gelernte Stallbautechniker, der nach Bänderrissen im Sprunggelenk seine Leichtathletikkarriere beendet hat.

Abgesehen von seinem 40-Stunden-Job als Landmaschinenmechaniker ist er in Kärnten trainingstechnisch meistens auf sich allein gestellt. „Wenn ich mich überwinden muss, versuche ich mit Freunden zu trainieren“, verriet der 22-Jährige, der um einen gefragten Platz im Leistungsheeressport kämpft.

Im Eiskanal wird es für den U23-Vizeweltmeister erst im November ernst. Nach dem Nichols-Bardi allerdings das Team gewechselt hat, werden etwaige Kandidaten auf Herz und Nieren getestet. Ein wesentlicher Faktor, da Olympia 2026 in Cortina/Mailand das erklärte Ziel des Viererbobs ist.