Ich habe mich immer gefragt, warum es in Österreich so viele gallige Ortsnamen gibt. Haben Gallneukirchen, Galspoltshofen, Gallbrunn, Sankt Gallen oder Gallspach den Höhenflug der Osttiroler Gämse Felix Gall schon lange geahnt und sich in vorauseilendem Enthusiasmus gleich danach benannt? Nein, galltürlich hat ihr Name nichts mit dem sensationellen Radfahrer zu tun, der bei der Tour de France gerade eine Gala abliefert. Auch sind sie keineswegs besonders gallophil oder Gemeinde gewordene Brathendlstationen, sondern berufen sich auf den irischen Wandermönch Gallus, der im frühen Mittelalter das Kloster St. Gallen gegründet haben soll.
Franzobel