Er diktiert die MotoGP weiter in diesem Jahr: Francesco "Pecco" Bagnaia und seine Ducati sind schwer schlagbar. Auch in Assen triumphierte der Italiener, baute damit die Führung in der WM weiter aus, geht mit einem Polster von 35 Punkten auf den Spanier Jorge Martin in die Sommerpause. Zweiter in Assen: Sprint-Sieger Marco Bezzecchi (Ducati) vor Aleix Espargaro auf der Aprilia – doch dahinter brodelte es: Denn KTM-Pilot Brad Binder wurde nach dem Rennen wie schon am Samstag mit einer Strafe bedacht, um einen Platz nach hinten versetzt ...
Der Südafrikaner, der zuvor bereits eine Verwarnung erhalten hatte, soll in der letzten Schikane die "Track Limits" verletzt haben. Die Aufnahmen zeigten kein klares Bild, die Stewards waren aber unerbittlich: Wie schon am Samstag im Sprint brummten sie Binder eine Strafe auf, diesmal kostete ihn diese das Podest. Statt Rang drei gab es nur Platz vier.
"Es ist fantastisch, es war nicht leicht. Ich habe versucht, eine Lücke aufzumachen. Ich liebe diese Strecke und die Fans hier, es ist einfach alles fantastisch", meinte der gut gelaunte WM-Titelverteidiger, der auf Kurs zum Doppelweltmeister ist. In Assen feierte er schon seinen vierten Saisonsieg – auf dem Kurs, auf dem er im vergangenen Jahr die Kehrwende im WM-Kampf gegen Fabio Quartararo (Yamaha) eingeleitet hatte. Bezeichnend: Der Franzose schied an diesem Sonntag, wie viele andere, aus.
Gar nicht dabei war der vielleicht größte Name der MotoGP: Marc Marquez erhielt mit einer angebrochenen Rippe keine Startfreigabe. "Ich habe an diesem Wochenende viel gelitten, auch wenn ich auf dem Motorrad sitzen konnte, aber ich habe in der Nacht nicht schlafen können und bin dann ins Medical Center gegangen, um zu sagen, dass ich nicht fahren kann", meinte der Spanier. Die folgende Untersuchung ergab, dass sich der Bruch der Rippe verschoben habe, damit hätte der Honda-Pilot keine Freigabe erhalten. Er hofft nun, dass er sich in eineinhalb Monaten Sommerpause erholen kann. "Ich bin in einem meiner schwierigsten Momente meiner Karriere", meinte er.