Dem österreichischen Biathlon-Team ist am Mittwoch in Oberhof ein ausgezeichneter Einstieg in die WM gelungen. Zwar reichte es in der Mixed-Staffel anders als vor zwei Jahren mit Silber in Pokljuka in Slowenien zu keiner Medaille, aber immerhin zu Rang vier. Dunja Zdouc, Lisa Hauser und David Komatz leisteten sich nur je einen Nachlader, Simon Eder gar keinen. Der Titel ging an den von Superstar Johannes-Thingnes Bö angeführten Favorit Norwegen vor Italien und Frankreich.
Das österreichische Silber-Quartett 2021 war in gleicher Besetzung gelaufen. Diesmal fehlten auf Bronze nur 3,3 Sekunden, auch da sich der Franzose Quentin Fillon Maillet im Zieleinlauf kurz verlaufen hatte. Der Rückstand auf die in diesem Bewerb zum vierten Mal in Folge siegreich gebliebenen Norweger mit Bö, Ingrid Landmark Tandrevold, Marte Olsbu Roiseland und Sturla Holm Laegreid betrug mit 59,2 Sek. unter einer Minute. Die Italiener lagen 11,6 Sek. zurück.
Beste Schussleistung im Feld
Die Österreicher boten die beste Schussleistung im gesamten Feld und überzeugten zum Teil auch läuferisch. Das trifft primär auf Hauser und Komatz zu, aber auch Eder. Die Situation mit der noch unerwarteten Medaillenchance sah der 39-Jährige danach zwiegespalten: "Wie ich das gesehen habe, habe ich nicht locker gelassen. Das Publikum hat leider ein bisschen zu laut geschrien, sonst wäre es wahrscheinlich eine Bronzemedaille für uns geworden. Er hat es ein bisschen zu früh bemerkt, ein bisschen schade für uns. Jetzt im Ziel ärgere ich mich doch ein bisschen."
Das Resultat an sich sehe er aber klar mit einem lachenden Auge, meinte der Salzburger. "Wir haben ein super Rennen gebraucht, das haben wir gehabt. Von dem haben wir ein bisschen geträumt. Österreich ist auch mit dem vierten Platz mega-happy." Komatz hatte sich im Training gut gefühlt, sich dann aber doch ein wenig selbst überrascht. "Ich habe mich auf der Strecke sehr gut gefühlt. Am Schießstand ist es mir relativ gut gegangen und auf der Schlussrunde habe ich noch einmal alles rausgehauen."
Zdouc fiel etwas ab
In der Loipe u.a. über den berüchtigten Birxsteig fiel von den Österreichern an diesem Tag nur Zdouc etwas ab. Trotz nur einem Nachlader von ihr übergab die Kärntnerin bloß als 13. an Eder. Da betrug der Rückstand mit 1:03,5 Min. mehr als letztlich im Ziel. "Der eine (Fehlschuss, Anm.) liegend hat schon wehgetan, da war ich dann ein bisschen unter Zugzwang", sagte die 29-Jährige im ORF-Interview. Hauser jedenfalls reduzierte dann den Rückstand auf 50,3 Sek., machte damit gleich sieben Plätze gut.
Die Fragen nach ihrer Form hat die Tirolerin damit positiv beantwortet. "Für mich war das Rennen echt gut, ein guter Start in die Weltmeisterschaft. Da bin ich extrem froh, weil ich mir selber schwergetan habe beim Einschätzen." Ihr Rennen sei richtig gut gewesen. "Auch die Schlussrunde ist richtig gut gegangen. Von dem her freut es mich, die Form passt." Schon am Freitag (14.30 Uhr, live ORF Sport +) hat Hauser im Sprint die erste Einzel-Chance bei diesen Titelkämpfen auf eine Medaille. Die 29-Jährige hat in dieser Saison den Sprint von Kontiolahti gewonnen.