Mittwoch, 2. März
20.30 Uhr: Keine russischen Klubs bei FIFA
Der Videospielhersteller Electronic Arts (EA) hat angekündigt, wegen des Ukraine-Krieges alle russischen Teams aus seinen Spielen der FIFA-Reihe und dem Eishockey-Spiel NHL 22 zu entfernen. Das geschehe in Übereinstimmung mit der Entscheidung der internationalen Verbände, russische Teams von Wettbewerben auszuschließen, gab EA Sports am Mittwoch auf Twitter bekannt. Man stehe in Solidarität mit dem ukrainischen Volk und fordere ein Ende der Invasion in die Ukraine.
Die Entscheidung umfasse alle russischen Clubs sowie die russische Fußball-Nationalmannschaft in den Spielen FIFA 22, FIFA Mobile und FIFA online. Beim Spiel NHL 22 werden zudem belarussische Mannschaften entfernt, wie es auf Twitter hieß. Dies geschehe in den "kommenden Wochen". Der Fußball-Weltverband FIFA und die Europäische Fußball-Union UEFA hatten Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine von allen Wettbewerben suspendiert.
20.15 Uhr: Paralympics mit russischen und weißrussischen Athleten
Die russischen und belarussischen Athletinnen und Athleten dürfen an den Paralympics 2022 in Peking unter neutraler Flagge teilnehmen. Das hat das Internationale Paralympische Komitee (IPC) am Mittwoch nach der von Belarus unterstützten russischen Invasion in der Ukraine entschieden. "Sie werden unter der Paralympischen Flagge teilnehmen und nicht im Medaillenspiegel aufscheinen", hieß es in einer Stellungnahme des IPC. Die Spiele beginnen am Freitag und dauern bis 13. März.
20.00 Uhr: Reiter und Pferde werden ausgeschlossen
Reiter, Pferde und Offizielle aus Russland und Belarus dürfen nicht mehr an internationalen Turnieren teilnehmen. Das beschloss der Vorstand des Weltreiterverbandes FEI am Mittwoch. Das Verbot schließt nach FEI-Angaben auch Starts unter neutraler Flagge aus. Die Regelung trete am Sonntag um Mitternacht in Kraft. Zuvor hatte der Weltverband bereits beschlossen, sämtliche Turniere in Russland und Belarus aus dem Kalender zu streichen.
Dienstag, 1. März
21.35 Uhr: Haas-Pilot Masepin darf weiter in Formel 1 fahren
Der Russe Nikita Masepin kann weiter in der Formel 1 fahren. Der 22-jährige Moskauer darf in der Königsklasse des Motorsports allerdings "bis auf Weiteres" nur noch als neutraler Athlet starten. Unter anderem diese Entscheidung verkündete der Motorsport-Weltrat nach einer außerordentlichen Sitzung am Dienstag vor dem Hintergrund der russischen Invasion in die Ukraine.
Demnach dürfen russische und weißrussische Fahrer sowie Offizielle nur als neutrale Teilnehmer und unter "FIA Flagge" bei internationalen Wettbewerben dabei sein. Sie müssen sich "ausdrücklich zur Einhaltung der FIA-Grundsätze des Friedens und der politischen Neutralität" verpflichten. Außerdem sollen bei internationalen Wettbewerben keine russischen und weißrussischen Nationalsymbole oder Flaggen gezeigt sowie entsprechende Hymnen gespielt werden.
20.46 Uhr: Radrennställe und Nationalteams suspendiert
Nationalmannschaften und Rennställe aus Russland und Belarus sind für internationale Radrennen suspendiert. Das entschied der Weltverband UCI am Dienstag und reagierte damit auf den russischen Einmarsch in die Ukraine. Fahrer der beiden Länder dürfen aber weiter für internationale Radteams Rennen bestreiten, allerdings nicht unter russischer oder belarussischer Flagge.
Wettkämpfe in Russland und Belarus werden vorerst nicht mehr ausgetragen, auch Bewerbungen für zukünftige UCI-Events werden nicht mehr verfolgt.
19.55 Uhr: Tennisverbände schlossen Verbände, aber nicht Spieler aus
Der Weltranglistenerste Daniil Medwedew muss vorerst keinen Ausschluss auf der Tennis-Tour befürchten. Nach der russischen Invasion in die Ukraine werden zwar die Tennis-Verbände von Russland und Weißrussland suspendiert, allerdings dürfen die Spieler weiter an den internationalen Turnieren teilnehmen. Das gaben die Männer-Organisation ATP, die Frauen-Organisation WTA und der Weltverband ITF am Dienstag bekannt.
Demnach werden die beiden Länder von den Mannschaftswettbewerben ausgeschlossen. Auch internationale Turniere sollen nicht mehr in Russland und Belarus abgehalten werden. Die Spieler können weiter auf der Tour oder bei den Grand Slams antreten, werden aber nicht mehr unter russischer Flagge geführt. Der Russe Medwedew hat gerade erst Novak Djokovic an der Spitze der Weltrangliste abgelöst.
17.07 Uhr: Leichtathletik-Weltverband schloss Russland und Belarus aus
Der Leichtathletik-Weltverband hat sich als nächster großer Dachverband den Sanktionen gegen Russland und Belarus angeschlossen. "Alle Athleten, Betreuer und Offiziellen aus Russland und Belarus werden mit sofortiger Wirkung von allen Veranstaltungen der Leichtathletik-Weltserie ausgeschlossen", hieß es in einer Mitteilung von World Athletics am Dienstag. Dazu gehören die Hallen-WM im März in Belgrad, die Freiluft-WM im Juli in Eugene/USA sowie die Mannschafts-WM im Gehen in Muscat, die am Freitag in Oman beginnt. Das Exekutivkomitee von World Athletic will in einer Sitzung am 9./10. März weitere Maßnahmen prüfen, darunter die Suspendierung des weißrussischen Verbandes.
Die Welt sei "entsetzt über das, was Russland mit Unterstützung von Belarus getan hat", sagte Weltverbandspräsident Sebastian Coe. "Jeder, der mich kennt, wird verstehen, dass die Verhängung von Sanktionen gegen Sportler wegen der Handlungen ihrer Regierung mir gegen den Strich geht." Es sei aber ein anderer Fall, "da Regierungen, Unternehmen und andere internationale Organisationen Sanktionen und Maßnahmen gegen Russland in allen Bereichen verhängt haben", sagte Coe. "Der Sport muss sich diesen Bemühungen anschließen, um diesen Krieg zu beenden und den Frieden wiederherzustellen. Wir können das nicht aussitzen."
16.32 Uhr: Welt-Kanuverband schloss Russen und Belarussen aus
Der Welt-Kanuverband ICF hat Athleten aus Russland und Belarus aufgrund der russischen Invasion in die Ukraine bis auf weiteres von allen Veranstaltungen ausgeschlossen. Das gab der Verband am Dienstag bekannt. Zusätzlich zu den Athleten habe das ICF-Exekutivkomitee beschlossen, alle Offiziellen aus Russland und Belarus von der Teilnahme an vom Verband sanktionierten Veranstaltungen, Sitzungen, Ausschüssen und Foren des ICF auszuschließen, hieß es weiter.
Bereits in der vergangenen Woche hatte die ICF drei Veranstaltungen, die in diesem Jahr in Russland stattfinden sollten, gestrichen. Damit hatte der Verband auf den von Belarus unterstützten militärischen Einmarsch Russlands in die Ukraine reagiert. Präsident Thomas Konietzko erklärte, der ICF-Vorstand unterstütze einstimmig die harte Haltung des Internationalen Olympischen Komitees und habe nicht gezögert, seine eigenen harten Entscheidungen zu treffen, um das Verhalten der beiden Länder zu verurteilen. "Wir stehen in ständigem Kontakt mit unserer Kanufamilie in der Ukraine, und es ist offensichtlich, dass dies eine sehr stressige und besorgniserregende Zeit für alle ist", sagte Konietzko.
16.21 Uhr: BVB will Schröder die Ehrenmitgliedschaft entziehen
Borussia Dortmund erwägt nach Informationen des TV-Senders Welt, dem deutschen Altkanzler Gerhard Schröder die Ehrenmitgliedschaft zu entziehen. Damit will der Fußball-Bundesligist auf die bisher fehlende Bereitschaft des 77-Jährigen reagieren, als Folge der russischen Invasion in die Ukraine seine Führungspositionen beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft und bei den Pipeline-Projekten Nord Stream und Nord Stream 2 niederzulegen.
"Sollte Gerhard Schröder weiterhin an seinen Positionen festhalten, könnten wir dies als BV. Borussia 09 e.V. Dortmund nicht akzeptieren und würden eine entsprechende Entscheidung treffen", teilte der Verein dem Nachrichtensender mit. "Unserer Meinung nach gehört dazu in einer Situation, in der an jedem einzelnen Tag unschuldige Menschen durch Bomben sterben, zwingend nicht nur ein mündliches Bekenntnis gegen jede kriegerische Handlung (dieses hat Gerhard Schröder abgegeben), sondern auch der klare Wille und die Überzeugung, auf Führungspositionen in russischen Staatskonzernen verzichten zu müssen. Wir hoffen inständig, dass Gerhard Schröder zu dieser Ansicht gelangen wird und möchten ihm die Gelegenheit dazu geben", hieß es in der BVB-Mitteilung.
16.11 Uhr: Adidas rüstet Fußball-Nationalteam Russlands nicht mehr aus
Adidas rüstet die russischen Fußball-Nationalmannschaften nicht mehr aus. Der Sportartikelkonzern setze seine seit 2008 laufende Partnerschaft mit dem russischen Fußballverband mit sofortiger Wirkung aus, sagt eine Sprecherin. Der 2018 verlängerte Ausrüstervertrag wäre noch bis Ende des Jahres gelaufen. Der Welt-Fußballverband FIFA hatte Russland am Montag wegen der Invasion in die Ukraine von der Teilnahme an der Qualifikation zur Weltmeisterschaft in Katar ausgeschlossen.
14.01 Uhr: Gisdol beendete Trainerjob bei Lokomotive Moskau
Der Deutsche Markus Gisdol ist nicht mehr Trainer beim russischen Fußballclub Lokomotive Moskau. Wie der Hauptstadtclub am Dienstag mitteilte, trenne man sich von dem 52-Jährigen. Die Begründung für seinen Rücktritt nach nur viereinhalb Monaten lieferte Gisdol selbst. "Fußballtrainer ist für mich der schönste Job der Welt. Ich kann meiner Berufung aber nicht in einem Land nachgehen, dessen Staatsführer einen Angriffskrieg mitten in Europa verantwortet", sagte er der "Bild".
13.47 Uhr: Restliche Skisaison ohne Russland
Die restliche Ski-Weltcupsaison wird ohne Beteiligung der Teams aus Russland und Belarus stattfinden. Diese Entscheidung als Folge des Einmarsches der russischen Truppen in der Ukraine gab der Internationale Ski-Verband (FIS) am Dienstag bekannt. Gemäß den Vorgaben des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gelte der Ausschluss für alle FIS-Sparten und -Wettkampfserien.
12.33 Uhr: Vivawest soll Gazprom als Schalker Sponsor ablösen
Das Wohnungsunternehmen Vivawest soll beim deutschen Fußball-Zweitligisten FC Schalke 04 laut Medieninformationen den bisherigen Sponsor Gazprom ablösen. Wie die "Funke Medien" berichteten, könnten die Gespräche über eine Partnerschaft "in den kommenden Tagen zu einem Abschluss geführt werden". Darüber hatte zuvor schon der "Kicker" berichtet. Vivawest wollte die Spekulationen auf Nachfrage am Dienstag nicht kommentieren.
12.04 Uhr: Norwegen verbietet Russen Ski-Weltcupstarts
Norwegens Skiverband hat den Teams aus Russland und Belarus die Teilnahme an seinen bis Saisonende noch ausstehenden Weltcups untersagt. Betroffen davon ist unter anderem der Langlauf mit den dieswöchigen Bewerben in Drammen und Oslo. Der aktuelle Ausschluss der Russen und Belarussen sei erfolgt, da der Internationale Skiverband (FIS) eine diesbezügliche Entscheidung bisher leider nicht getroffen habe, hieß es in der Begründung des Norwegischen Verbandes am Dienstag.
11.24 Uhr: Volleyball-Weltverband entzieht Russland Männer-WM
Der Volleyball-Weltverband FIVB entzieht Russland wegen der Invasion in die Ukraine die Männer-Weltmeisterschaft. Ein neuer Ausrichter für das WM-Turnier vom 26. August bis 11. September werde nun gesucht, teilte die FIVB am Dienstag mit. Wegen des Krieges in der Ukraine sei es "unmöglich, Weltmeisterschaften in Russland vorzubereiten und durchzuführen", hieß es in dem Statement. Der Weltverband sei "ernsthaft besorgt über die eskalierende Situation und die Sicherheit der Menschen in der Ukraine".
MONTAG, 28. Februar
14.00 Uhr: Spartak Moskau aus Europa League ausgeschlossen
Die UEFA wird das Achtelfinalduell Spartak Moskau gegen RB Leipzig absagen. Damit sind die Deutschen im Europa-League-Viertelfinale. Leipzig-Boss Oliver Mintzlaff sagt: „Wir stehen weiterhin in einem engen Austausch mit den Verbänden und haben vollstes Vertrauen in die Uefa und ihre Entscheidung. Wir gehen davon aus, dass die Spiele abgesagt werden.“
11.10 Uhr: Partnerschaft zwischen Schalke und Gazprom beendet
Der Vorstand des FC Schalke 04 hat mit Zustimmung des Aufsichtsrates beschlossen, die Partnerschaft zwischen dem Traditionsverein und Gazprom vorzeitig zu beenden.
SONNTAG, 27. Febraur
21.13 Uhr: Russischer Judo-Präsident Europas tritt zurück
Der russische Präsident des europäischen Judo-Verbandes, Sergej Soloweitschik, ist am Sonntag wegen des Ukraine-Kriegs von seiner Funktion zurückgetreten. Der seit 2007 im Amt gewesene Soloweitschik wandte sich einem emotionalen Schreiben an seine Verbandskollegen. Laut seinem Vorschlag ist sein bisherige Vize, der Deutsche Otto Kneitinger (67) einstimmig zum Interimspräsidenten gewählt worden.
"Heute sind die Völker Europas, inklusive die Familie der europäischen Judo-Union (EJU), Zeuge einer nie dagewesenen, tragischen Situation. Mit Schmerzen im Herz sehen wir Menschen in brüderlichen Ländern sterben", erklärte Soloweitschik u.a. Sein Herz gehöre dem Judo. "Aber es ist genauso wahr, dass es auch meiner Heimat Russland gehört." Er hofft, dass alle die Stärke finden, die überwältigenden Emotionen beiseitelegen zu können, und bald wieder Friede einkehre.
16.45 Uhr: Druck auf FIFA und UEFA wächst
Unter dem Eindruck der dramatischen Bilder aus der Ukraine wird Russland auch im Weltsport zunehmend isoliert. Die großen Fußball-Verbände FIFA und UEFA ringen trotz lautstarker Boykottdrohungen dennoch mit den für sie einschneidendsten Konsequenzen. Andere Sportverbände haben bereits Maßnahmen ergriffen - hier kommen Sie zu der Liste jener Sportveranstaltungen in Russland, die bereits abgesagt wurden.
11.43 Uhr: Auch Tschechien boykottiert WM-Quali gegen Russland
Die drei möglichen Fußball-WM-Play-off-Gegner Russlands weigern sich geschlossen, zu den Entscheidungsspielen Ende März anzutreten. Nach dem polnischen und schwedischen verkündete am Sonntag auch der tschechische Fußball-Verband, "unter keinen Umständen" gegen Russland spielen zu wollen. Damit gerät der Weltverband FIFA noch stärker unter Druck, eine Lösung für die Play-off-Spiele am 24. und 29. März zu präsentieren.
In diesen sollte laut ursprünglichem Plan zunächst Polen in Russland spielen, der Sieger fünf Tage später wieder in Russland auf den Gewinner der Partie von Schweden und Tschechien treffen. Der tschechischen Verbandsmitteilung zufolge soll nun der Kontakt zur FIFA und auch zur Europäischen Fußball-Union UEFA aufgenommen werden. In den europäischen Play-offs zur WM-Endrunde in Katar (21. November bis 18. Dezember) werden insgesamt drei Tickets vergeben.
9.12 Uhr: Judo-Weltverband suspendierte Putin
Der Internationale Judoverband hat nach der Militäraktion Russlands gegen die Ukraine Kreml-Chef Wladimir Putin als Ehrenpräsident und Botschafter des Verbandes suspendiert. Das gab die IJF am Sonntag bekannt. Putin, der Träger des schwarzen Gürtels ist, war u.a. auch im April 2010 in seiner Funktion als Ehrenpräsident der Europäischen Judo-Union (EJU) bei der EM in Wien zu Gast.
SAMSTAG, 26. Februar
20.30 Uhr: Chelsea-Eigentümer Roman Abramowitsch gibt Vereinsführung ab
Chelsea-Eigentümer Roman Abramowitsch gibt die Leitung des Vereins an die Treuhänder der gemeinnützigen Stiftung Chelseas ab. Der Schritt erfolgt vor dem Hintergrund des russischen Einmarsches in die Ukraine und fast 20 Jahre nach der Übernahme des Londoner Klubs durch den 55-Jährigen.
"Ich habe meine Entscheidungen immer im besten Interesse des Vereins getroffen", so Abramowitsch weiter. "Ich bleibe diesen Werten verpflichtet. Aus diesem Grund übertrage ich heute den Treuhändern der gemeinnützigen Stiftung des FC Chelsea die Verwaltung und Betreuung des FC Chelsea."
20 Uhr: Norwegen will Ausschluss von russischen Athleten
Der norwegische Sport-Dachverband macht sich nach dem Angriff auf die Ukraine für den Ausschluss russischer und weißrussischer Athleten von allen internationalen Sportveranstaltungen stark. "Russlands Angriffe auf das ukrainische Volk und Verstöße gegen das Völkerrecht erfordern internationale Verurteilung und Sanktionen", hieß es vom Nationalen Olympischen Komitee Norwegens nach einer außerordentlichen Vorstandssitzung am Samstag.
Ein Ausschluss der Aktiven aus Russland und Weißrussischer außerhalb ihrer Heimatländer sei "die klare Meinung" des Verbandes. Zudem müssten russische und weißrussische Funktionäre in internationalen Verbänden von ihren Ämtern suspendiert werden.
19.20 Uhr: Weltturnverband verhängte Sanktionen gegen Russland
Nach dem militärischen Einmarsch in die Ukraine hat auch der Weltturnverband seine Besorgnis über die Invasion ausgedrückt und Sanktionen gegen Russland und seinen Unterstützer Belarus verhängt. Bis auf Weiteres dürfen bei allen Veranstaltungen unter der Hoheit des Weltverbandes weder die Flaggen der beiden Länder gezeigt noch die Hymnen gespielt werden. Das beschloss das Exekutivkomitee der FIG am Samstag in Lausanne.
Darüber hinaus sagte der Verband alle in Russland und Belarus geplanten Weltcups und World Challenge Cups ab und wird an die beiden Länder in naher Zukunft auch keine neuen Veranstaltungen vergeben. Alle Events unter FIG-Hoheit sind aus dem Kalender gestrichen worden, neue Veranstaltungen würden bis auf Weiteres nicht genehmigt. "Wir müssen Solidarität mit den Mitgliedern unserer Familie, die verzweifelt sind, und ihnen die Hand für eine sichere Zukunft reichen", sagte FIG-Präsident Morinari Watanabe.
17.10 Uhr: Ex-Austria-Profi Pires flüchtete nach Rumänien
Der ehemalige Austria-Profi Felipe Pires ist aus der kriegsgebeutelten Ukraine nach Rumänien geflüchtet. Der 26-jährige Brasilianer postete am Samstag einen Beitrag auf seinem Instagram-Account, der ihn mit anderen Spielern auf einer Straße posierend zeigt. "Wir haben die Ukraine verlassen. Abseits des Spielfelds als Mannschaft zu agieren hat uns zu Überlebenden gemacht", schrieb Pires. Der Offensivspieler steht beim ukrainischen Klub SK Dnipro-1 unter Vertrag.
Begleitet wurde Pires von seinen brasilianischen Teamkollegen Bill und Gabriel Busanello. Bill schrieb, dass man die Ukraine nach "zwei Tagen mit viel Angst und Anspannung" verlassen habe. Bis zur Grenze habe man einen Bus genommen und sei dann zu Fuß weiter. Pires spielte von 2016 bis 2018 für die Wiener Austria, ausgebildet wurde er bei Red Bull Salzburg. Zu Dnipro war er erst im Jänner gewechselt.
16.20 Uhr: Biathlon: Russen bei IBU-Bewerben nur als neutrale Athleten
Der Biathlon-Weltverband (IBU) hat auf den russischen Angriff auf die Ukraine reagiert und laut Mitteilung vom Samstag alle russischen und belarussischen Symbole wie Flaggen, Symbole oder Hymnen bei seinen Veranstaltungen untersagt. Die Aktiven aus diesen zwei Ländern dürfen demnach nur als neutrale Athleten antreten und keine Punkte für den Nationencup sammeln. Auch die Bekleidung muss in den Farben neutral ausgeführt sein.
Nach einer Video-Konferenz seines Vorstandes verurteilte der Weltverband "den russischen Angriff auf die Ukraine scharf" und drückte sein Mitgefühl für die Betroffenen aus. Man hoffe, dass eine Lösung gefunden werde und der aktuelle Konflikt und das Leiden ein Ende habe, schrieb die IBU.
Obwohl das ukrainische Team an den restlichen Saisonbewerben nicht teilnehmen wird, werde die Flagge des Landes präsentiert, erklärte die IBU. Der ukrainische Verband werde künftig finanziell und logistisch unterstützt werden.
11.05 Uhr: Polen verweigert WM-Qualifikation gegen Russland
Polen wird das WM-Play-off-Spiel in der WM-Qualifikation gegen Russland am 24. März nicht bestreiten. Dies hat der Präsident des polnischen Fußball-Verbandes, Cezary Kulesza, am Samstag bekanntgegeben. Der Verband sei in Gesprächen mit den Vertretern der schwedischen und tschechischen Verbände. "Im Lichte der Eskalation der Aggression der Russischen Föderation gegen die Ukraine wird das polnische Nationalteam nicht gegen Russland spielen", meinte Kulesza auf Twitter.
"Das ist die einzig richtige Entscheidung. Wir sprechen mit dem schwedischen und den tschechischen Verband um eine gemeinsame Position gegenüber der FIFA zu haben", ergänzte Kulesza. Im europäischen Play-off zur WM-Endrunde in Katar (21. November bis 18. Dezember) werden Ende März drei Tickets vergeben. In einem Halbfinal-Weg sollte Polen am 24. März in Russland antreten. Kämen die Russen in das Finale, wäre am 29. März ebenfalls in Russland entweder Schweden oder Tschechien der Gegner.
Die Ukraine spielt in ihrem Halbfinale am 24. März in Schottland, bei einem Sieg treten die Ukrainer gleichermaßen auswärts gegen Franco Fodas ÖFB-Auswahl oder Wales an.
6.37 Uhr: Keine Schach-Olympiade in Moskau
Die Schach-Olympiade 2022 wird angesichts des Krieges in der Ukraine nicht in Moskau stattfinden. Die Veranstaltung mit Schachspielern aus rund 190 Ländern sollte vom 26. Juli bis zum 8. August in der russischen Hauptstadt ausgetragen werden. Fide-Geschäftsführerin Dana Reizniece-Ozola, die ehemalige Wirtschafts- und Finanzministerin Lettlands, verurteilte in einer persönlichen Mitteilung die "brutale russische Invasion".
Reizniece-Ozola rief die Mitglieder des Fide-Rats vor einer Sitzung am Sonntag dazu auf, sich von allen russischen Sponsoren zu trennen und alle operativen Tätigkeiten aus Russland zu verlegen. Zu den Hauptsponsoren des Verbands gehören der Gasproduzent Gazprom, das Bergbauunternehmen Nornickel, der Düngemittelhersteller PhosAgro und der Nuklearkonzern Rosatom.
Fide-Präsident Arkadi Dworkowitsch ist Russe. Er war Organisationschef der Fußball-WM 2018 und zuvor lange Jahre in der Politik aktiv, unter anderem als einer der stellvertretenden Ministerpräsidenten in Moskau.
1.12 Uhr: Weltcup im russischen Kasan abgesagt
Auch der Judo-Weltverband hat auf die Invasion Russlands in die Ukraine reagiert. Er strich den Ende Mai im russischen Kasan angesetzten Weltcup. Die Sportgemeinschaft müsse vereint und stark bleiben, um einander zu unterstützen, um Frieden und Freundschaft, Harmonie und Einheit zu fördern, hieß es am Freitag in einer Mitteilung des Verbands.
FREITAG, 25. Februar
17.21 Uhr: Kletter-Weltcup in Moskau abgesagt
Der Internationale Sportkletter-Verband (IFSC) hat Russland am Freitag wegen des Angriffs auf die Ukraine die Austragung des Boulder- und Speed-Weltcupauftakts Anfang April entzogen. Man versuche, einen Ersatzaustragungsort zu finden, hieß es in einer Aussendung.
15.00 Uhr: Boykott der Schach-Olympiade droht
Der Schach-Weltverband FIDE hat angesichts der russischen Invasion in die Ukraine eine Dringlichkeitssitzung zum frühestmöglichen Zeitpunkt anberaumt. Beim Treffen des FIDE-Rats dürfte nach dpa-Informationen auch der drohende Boykott der Schach-Olympiade, die für Ende Juli in Moskau geplant ist, auf der Agenda stehen. Gazprom ist ein Hauptsponsor des Weltverbands, der weitere wichtige russische Partner hat. FIDE-Präsident Arkadi Dworkowitsch ist Russe. Er war Organisationschef der Fußball-WM 2018 und zuvor lange Jahre in der Politik aktiv, unter anderem als einer der stellvertretenden Ministerpräsidenten in Moskau.
Das derzeit noch laufende Online-Turnier der mit 1,6 Millionen Dollar dotierten Meltwater Champions Chess Tour wird von Moskau aus gespielt. Das Finale zwischen Weltmeister Magnus Carlsen (Norwegen) und dem Russen Jan Nemponjaschtschi soll wie geplant am Freitag und Samstag ausgetragen werden.
14.37 Uhr: ManUnited beendet Partnerschaft mit Aeroflot
Der englische Fußball-Rekordmeister Manchester United hat sich nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine von der staatlichen russischen Airline Aeroflot als Sponsoring-Partner getrennt. "Angesichts der Ereignisse in der Ukraine haben wir Aeroflot die Sponsorenrechte entzogen", teilte der Club am Freitag mit. Man teile die Sorgen von Fans in aller Welt und fühle mit den Betroffenen.
13.10 Uhr: Keine Formel 1 in Moskau
Nach den zahlreichen Absagen von Sportverbänden, hat nun auch die FIA reagiert. Der Große Preis von Russland wird in dieser Saison nicht stattfinden. Das Rennen hätte am 25. September im Autodrom von Sotschi stattfinden sollen. Die Entscheidung wurde nach einer Krisensitzung mit den Teamchefs der Formel 1 getroffen. Schon zuvor hatte Ex-Weltmeister Sebastian Vettel angekündigt, an diesem Rennen in keinem Fall teilnehmen zu wollen.
12.45 Uhr: Young Violets verzichten auf Gazprom-Logo auf Trikot
Die Young Violets werden als Reaktion auf den Ukraine-Krieg vorerst ohne das Gazprom-Logo auf dem Trikot einlaufen. Dies gab die Wiener Austria am Freitag bekannt. Die Young Violets spielen als zweite Mannschaft des Fußball-Bundesligisten in der 2. Liga. Gazprom ist seit August 2018 als Sponsor der Austria offiziell nur im Nachwuchsbereich tätig. Der Club erhält dafür eine Summe im siebenstelligen Bereich. Die Young Violets sind am Freitagabend in Graz gegen den GAK im Einsatz. Die weitere Vorgangsweise auf Basis der aktuellen Vertragssituation soll in den bereits laufenden Gesprächen mit dem Konzern zeitnah entschieden werden. Der Vertrag der Austria mit Gazprom läuft bis Sommer 2023.
11.52 Uhr: AIPS verurteilt Angriff scharf
Die Internationale Sports Press Association AIPS verurteilt die kriegerischen Handlungen von Wladimir Putin und Russland scharf: "Angesichts der humanitären Tragödie, die die Ukraine hart trifft, verurteilt AIPS Wladimir Putins Entscheidung, das zu starten, was er einfach eine militärische Spezialoperation nannte, die nicht nur die Ukraine, sondern ganz Europa und die Welt erschüttert."
10.53 Uhr: Champions-League-Finale in Paris
Das Finale der Fußball-Champions-League wird am 28. Mai in Paris/St. Denis statt in St. Petersburg stattfinden. Diese Entscheidung fällte das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (UEFA) am Freitag bei einer Krisensitzung aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine. Außerdem wurde beschlossen, dass russische und ukrainische Teams ihre Spiele künftig auf neutralem Boden austragen sollen.
10.24 Uhr: Weltcup-Farce in Russland
Die FIS hat beim Weltcup der Skicrosser in Russland wohl die Notbremse gezogen. Angesichts des Kriegs in der Ukraine war aber schon die Durchführung der Qualifikation schwer nachvollziehbar. In Sunny Valley wurden jeweils zwei Qualifikationen der Herren und Damen gefahren. Aus Protest haben allerdings alle Nationen außer Russland zurückgezogen und sind nicht angetreten. Das Rennen wurde somit nicht nur moralisch zu einer Farce. Nach dem Rennen hat die FIS den Bewerb abgesagt.
10.09 Uhr: Jokerit Helsinki verzichtet auf KHL-Play-offs
Der finnische Eishockey-Spitzenclub Jokerit Helsinki verzichtet nach Russlands Invasion in die Ukraine auf die Teilnahme an den Play-offs der osteuropäischen Eliteliga KHL. Statt ab 1. März zu den Partien gegen Spartak Moskau anzutreten, werde man die Saison vorzeitig beenden, teilte Jokerit am Freitag mit.
Der Entscheidung seien Gespräche mit der KHL-Spitze vorausgegangen, ließ Clubchef Jari Kurri mitteilen. Jokerit verwies auf bestehende Verträge mit der Liga, auf die man zunächst habe Rücksicht nehmen müssen.
7.41 Uhr: Botschaften gegen Krieg im Europacup
Vor und während der Europapokal-Partien am Donnerstagabend haben Fußballprofis und Fans ihre Solidarität mit der von Russland angegriffenen Ukraine bekundet. Die Spieler des FC Barcelona und des SSC Neapel zeigten vor ihrer Europa-League-Partie gemeinsam ein großes Banner mit der Aufschrift "Stop War" ("Beendet den Krieg") und verurteilten damit "die russische Militäraktion gegen die Ukraine", wie Barça auf der Vereinsinternetseite schrieb.
Atalanta Bergamos ukrainischer Nationalspieler Ruslan Malinovskyi zeigte während der Partie bei Olympiakos Piräus beim Torjubel ein Shirt unter seinem Trikot, auf dem "No War in Ukraine" stand - "kein Krieg in der Ukraine". In der Conference League wärmten sich die Profis von Slavia Prag vor dem Spiel gegen Fenerbahce Istanbul mit besonderen Shirts auf. "We stand with Ukraine" stand auf den Aufwärmtrikots: "Wir stehen zur Ukraine". Die Kapitänsbinde trug der ukrainische Nationalspieler Taras Kacharaba.
Donnerstag, 24. Februar
22.30 Uhr: Ceferin: "Wir gehen raus aus Russland"
"Wir gehen raus aus Russland", bestätigte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin am Donnerstagabend gegenüber der Kleinen Zeitung. Das Champions-League-Finale wird somit fix nicht wie geplant in St. Petersburg stattfinden.
21 Uhr: ATP sagte Tennis-Turnier in Moskau ab
Angesichts der Invasion Russlands in die Ukraine hat die ATP ein in der kommenden Woche in Moskau geplantes Tennis-Turnier abgesagt. Bedenken wegen der Sicherheit der Spieler und Unsicherheiten bei den Reisen nannte die Spielergewerkschaft am Donnerstag als Begründung. Der Moskau Cup gehört zur zweitklassigen Challenger-Serie der ATP.
20 Uhr: Verlegung von WM-Quali-Play-offs?
Die Fußballverbände Polens, Schwedens und der Tschechischen Republik haben ihre Weigerung zur Austragung des Play-off-Spiels in der WM-Qualifikation Ende März in Russland angekündigt. "Die Unterzeichner dieses Appells ziehen es nicht in Betracht, nach Russland zu reisen und dort Fußballspiele zu spielen", steht in einem Brief an die Generalsekretärin des Weltverbands FIFA,Fatma Samoura, den der polnische Verband am Donnerstag bei Twitter veröffentlichte.
18 Uhr: ÖSV holt Sportler aus Russland heim
Das Präsidium des Österreichischen Skiverbandes hat in einer Dringlichkeitssitzung am Donnerstag einstimmig den Beschluss gefasst, keine Athletinnen und Athleten mehr nach Russland oder in die Ukraine zu entsenden. Das Skicross-Team, welches sich derzeit in Sunny Valley in Russland aufhält, werde umgehend nach Österreich geholt, hieß es in einer Aussendung.
15 Uhr: Champions-League-Finale nicht in Russland
Auch die UEFA reagiert auf den russischen Einmarsch, so soll das Champions-League-Finale, das ursprünglich in St. Petersburg hätte stattfinden sollen, nun woanders ausgetragen werden. Am Freitag soll die Entscheidung offiziell gemacht werden.
14 Uhr: Schalke nimmt Gazprom vom Trikot
Der deutsche Fußball-Zweitligist FC Schalke 04 wird nach dem russischen Angriff auf die Ukraine nicht mehr mit dem Schriftzug seines russischen Hauptsponsors Gazprom auflaufen. Das gab der Verein am Donnerstag bekannt. "Mit Blick auf die Ereignisse, Entwicklungen und Zuspitzungen der vergangenen Tage" habe sich der Klub dazu entschieden, hieß es in der Mitteilung. Der Schritt erfolge nach Gesprächen mit Gazprom Germania.
12 Uhr: Ukrainische Fußball-Meisterschaft ausgesetzt
In erster Linie betrifft der Krieg in der Ukraine die dort ansässigen Sportvereine. Wenige Stunden nach dem Angriff russischer Truppen auf die Ukraine hat der ukrainische Fußball-Verband den Spielbetrieb der höchsten Liga ausgesetzt.
10 Uhr: Österreichs Naturbahnrodler ausgereist
Österreichs Naturbahnrodler hätten am Wochenende in Russland ihr Weltcupfinale bestritten. Nur wenige Stunden nach Kriegsausbruch haben Michael Scheikl und Co. Moskau aber umgehend verlassen.
6 Uhr: Der Sport muss handeln
Am Mittwoch waren Konsequenzen bei einem möglichen Krieg noch Spekulation. In der Nacht auf Donnerstag war es dann aber schließlich so weit: Russland hatte den Angriff auf die Ukraine gestartet. Damit konnte auch die Sportwelt nicht mehr weiter zusehen, ist Russland in dieser doch tief verstrickt.