Vincent Kriechmayr hatte zuvor "das Gesicht noch nicht gesehen und ihn noch nicht getroffen", nun lernte er den spanischen Skirennläufer Adur Etxezarreta bei den Winterspielen in China zumindest aus der Ferne kennen. "Ich habe mir seinen Lauf angeschaut", sagte der Doppelweltmeister. Erforderlich war das, weil der 26-Jährige vom Skiclub Navarra am Donnerstag im ersten Abfahrtstraining auf der neuen Olympiastrecke in Yanqing Zweiter wurde.

"Es ist nicht so, dass er da heute Rückenwind hatte, er ist ein gewaltiger Skifahrer, hat sich super reingehaut", befand Kriechmayr. Etxezarreta fuhr in seiner Karriere erst neun Weltcuprennen, kam fünfmal ins Ziel und hat als bestes Ergebnis Rang 47 im Jahr 2020 in Gröden stehen. Bei der WM 2019 in Aare landete er in der Abfahrt auf dem 40. Rang, im Super-G schied er wie in den beiden Speedrennen 2021 in Cortina d'Ampezzo aus.

Doch im Europacup kam er bereits sechsmal in die Top Ten und war heuer in Tarvisio als Abfahrts-Zweiter erstmals auf dem Podest, zuletzte schaute in Saalbach auf dieser zweiten Ebene Rang sieben heraus. Deshalb war zumindest dessen Name Kriechmayr nicht unbekannt. "Er hat gestern mit ein paar Kollegen trainiert und ich wusste, dass er im Europacup schon gut gefahren ist."

Kriechmayr traut dem Spanier in Zukunft durchaus was zu. "Da wird gute Arbeit geleistet. Ich bin davon überzeugt, dass er in Zukunft auch im Weltcup Fuß fassen wird, wenn er so Ski fährt. Wäre eh cool, wenn aus anderen Nationen wieder einmal frisches Blut kommt."