Die Olympischen Spiele in Tokio werden nach Überzeugung des deutschen Doping-Experten Hajo Seppelt nicht nur Corona-Spiele, "sondern in einem gewissen Maße auch Doping-Spiele". Dies sagte der ARD-Journalist im Sportradio Deutschland (Dienstag). "Es ist ja sehr deutlich, dass es eine Anzahl an Rekorden gegeben hat, insbesondere in der Leichtathletik, die man mit Skepsis betrachten kann", erklärte Seppelt angesichts mehrerer jüngst aufgestellter Weltrekorde.
Außerdem wies er auf die in den letzten eineinhalb Jahren lückenhaften Kontrollen hin. "Und man weiß, dass eine Zeitlang, nämlich während der Corona-Pandemie, so gut wie keine Doping-Kontrollen in manchen Ländern stattgefunden haben." Bei Russland habe man gesehen, "dass es nicht eine Anti-Dopingagentur war, die den Laden sauber halten wollte, sondern eine Doping-Agentur, die versucht hat, das Doping der Leute zu vertuschen. Das ist ja bewiesen", betonte Seppelt. Die letzten eineinhalb Jahre haben nach seiner Meinung auf keinen Fall dazu beigetragen, "eine Chancengleichheit herzustellen", sagte der Doping-Experte.