Snowboard-Crosser Alessandro Hämmerle hat am Donnerstag seine erste WM-Medaille geholt. Der 27-jährige Vorarlberger und zweifache Gesamtweltcup-Gewinner musste sich in Idre in einem packenden Finallauf in einem Fotofinish nur dem Spanier Lucas Eguibar geschlagen geben. Unmittelbar dahinter auf Rang drei landete der Kanadier Eliot Grondin, der verhinderte, dass zwei Österreicher auf dem Podest standen. Jakob Dusek musste sich bei seiner WM-Premiere mit Platz vier begnügen.
Hämmerle hatte zuletzt in Valmalenco am 24. Jänner seinen zehnten Weltcup-Einzelsieg gefeiert und bei der WM auch die Qualifikation für sich entschieden. Seiner Favoritenrolle konnte er am Ende nicht ganz gerecht werden. "Ich habe auf jeden Fall zwiespältige Gefühle", betonte Hämmerle. Eine Medaille bei einem Großereignis zu gewinnen, sei klarerweise ein großes Ziel gewesen. "Das habe ich jetzt erfüllt, auf der anderen Seite hätte ich natürlich gerne einen Weltmeistertitel mit nach Hause genommen", sagte das ÖSV-Snowboard-Ass.
Hämmerle war im Finale auf Goldkurs, verlor seine Spitzenposition auf dem 1.240 Meter langen und sehr anspruchsvollen Kurs in Schweden aber noch im Finish. "Ich habe auf der Zielgeraden gewusst, dass es sich kaum ausgehen wird. In einem großen Finale sind die Jungs so stark, wenn dann alle auf einmal kommen, kann man sie auf einer großen Gerade nicht alle abdecken. Ich habe den Spanier mit seinem Wahnsinnsspeed nicht mehr abdecken können, weil ich mit dem anderen Athleten beschäftigt war", erläuterte der Athlet des SC Gaschurn nach einem Rennen, das er als "wirklich zähe Geschichte" bezeichnete.
Sicher war er sich, dass in den nächsten Tagen die Freude klar überwiegen wird. "Ich habe Edelmetall daheim, das werden wir schon feiern", kündigte Hämmerle an. Der Niederösterreicher Dusek blieb als Vierter außerhalb der Medaillenränge, hatte im Finale mit der knappen Dreier-Entscheidung nichts zu tun. Der Wiener Lukas Pachner und der Steirer David Pickl waren im 32 Athleten umfassenden Bewerb bereits im Achtelfinale ausgeschieden.
Im Damenbewerb war Österreich nicht vertreten, da Pia Zerkhold nach einem Sturz die Qualifikation verpasst hatte. Die Niederösterreicherin meldete sich allerdings für den Mixed-Teambewerb am Freitag fit. Damensiegerin wurde die Britin Charlotte Bankes, die vor der Italienerin Michela Moioli und der Tschechin Eva Samova triumphierte.