Für England geht es am kommenden Sonntag ab 21 Uhr im Finale der Fußball-EM in Berlin gegen Spanien um den ersten Titel seit 58 Jahren oder 21.169 Tagen. Anders gesagt: Seit dem WM-Triumph der „Three Lions“ gegen die BRD am 30. Juli 1966 im Londoner Wembley-Stadion vor 96.924 Zusehern wartet das „Mutterland des Fußballs“ auf den nächsten Meilenstein.
Wie wichtig dieser EM-Titel für alle Unterstützer der Briten wäre, zeigt auch ein Brief des ehemaligen England-Coachs Sven-Göran Eriksson, der im „Telegraph“ erschienen ist. In dem emotionalen Schreiben wandte sich der an einem unheilbaren Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankte Schwede an die Nationalspieler und Trainer Gareth Southgate. „Der Job als englischer Coach bringt einen enormen Druck mit sich. Man hört so viel über 1966 und das Team von Sir Alf Ramsey. Sie wissen, wie groß die Erwartungen an Sie sind, all diese Jahre voller Schmerzen zu beenden. Ich habe es gefühlt. Sir Bobby Robson spürte es. Jeder der 13 Manager seit Sir Alf wird es gespürt haben“, schreibt Eriksson, der England von 2001 bis 2006 betreut hatte.
Mit einem Extra-Lob bedachte er den teilweise scharf kritisierten Southgate: „Keiner von uns hat es geschafft, aber niemand war näher dran als Gareth Southgate. Gareth hat aus unseren Fehlern in der Vergangenheit gelernt. Vor allem die mentale Blockade bei den Elfmetern – er hat es weiter geschafft als jeder einzelne von uns.“
Zum Abschluss unterstreicht der 76-Jährige, der unter anderem die beiden Rom-Klubs Lazio und AS, Manchester City oder Leicester City in seiner langen Trainerkarriere betreut hat, die Wichtigkeit des Endspiels am Sonntag für das ganze Land: „Man kann gar nicht hoch genug einschätzen, wie wichtig dieser Tag für die Zukunft des englischen Fußballs sein könnte. Für kommende Generationen, kleine Jungs und Mädchen werden inspiriert. Dieses Team hat die Chance, dem ganzen Land zu zeigen, dass wir da sind.“