Lionel Messis schwarzes Gewand bei der Übergabe des WM-Pokals hat für viel Verwunderung gesorgt. Bevor der 35-Jährige nach dem Finalsieg bei der Fußball-WM in Katar gegen Frankreich (4:2 im Elfmeterschießen) am Sonntagabend den goldenen Pokal in die Luft streckte, wurde der Argentinier in einen sogenannten Bischt gehüllt. Das traditionelle Kleidungsstück war ihm zuvor überraschend von Katars Emir Tamim bin Hamad Al Thani angezogen worden.
Auch FIFA-Präsident Gianni Infantino half bei der Aktion, von der Messi wenig begeistert schien. Über dem traditionell himmelblau-weißen Trikot trug der 35-Jährige den leicht durchsichtigen schwarzen Umhang mit goldenen Bordüren. "Da nimmt man dem Spieler einen ganz großen Moment. Ich fand es auch nicht gut. Das kann man später in der Kabine machen", sagte Ex-Weltmeister Bastian Schweinsteiger in der ARD: "Ich glaube, da war Messi selber auch nicht glücklich." Das fand auch der englische Ex-Profi Gary Lineker beim Sender BBC: "In gewisser Weise ist es beschämend, dass sie Messi in seinem argentinischen Trikot verdeckt haben."
Der Bischt ist ein edles Übergewand, das eigentlich nur bei besonderen Anlässen über einem anderen traditionellen Männergewand vornehmlich im arabischen Raum getragen wird. Das Kleidungsstück wird in Katar vorrangig von wichtigen Personen am Nationalfeiertag übergezogen.
Der langjährige argentinische Nationalspieler Pablo Zabaleta kommentierte in der BBC: "Warum? Einfach nur warum? Es gab keinen Grund, das zu machen." Auch weitere TV-Experten konnten nicht nachvollziehen, warum man Messi im größten Moment seiner Karriere nicht einfach in seinem Trikot feiern lassen konnte.