Frankreichs Teamchef Didier Deschamps will sich in der Vorbereitung auf das WM-Finale am Sonntag (16.00 Uhr/live ORF 1) gegen Argentinien nicht von den Krankheitsfällen im Team beeinflussen lassen. "Wir versuchen, mit der Situation so gut umzugehen, wie wir können. Wir bleiben ruhig und fokussiert", sagte der 54-Jährige am Samstag. "Natürlich wäre es uns lieber, diese Schwierigkeit nicht zu haben, aber wir versuchen, das mithilfe unserer Ärzte so gut wie möglich zu managen."
Den Titelverteidiger beschäftigten seit Anfang der Woche eine Reihe von Erkrankungen, allerdings waren im Abschlusstraining am Samstag alle 24 verbliebenen Kaderspieler mit von der Partie. Das berichteten französische Medien. Die zuletzt erkrankten Raphael Varane, Ibrahima Konaté und Kingsley Coman waren demnach ebenso dabei wie Aurélien Tchouaméni und Theo Hernández, die zuletzt mit Prellungen gefehlt hatten.
Für ein Update zur Personallage sei es noch zu früh, hatte Deschamps am Samstagmittag vor der Einheit gesagt. Auch auf den Umgang im Camp der Franzosen mit den Erkrankungen wollte er nicht weiter eingehen. "Wir versuchen, damit zu leben und tun, was notwendig ist", sagte er. Frankreich will am Sonntag als erstes Team seit Brasilien 1962 seinen WM-Titel erfolgreich verteidigen.
Nicht mitwirken wird dabei Karim Benzema. Deschamps verweigerte einen Kommentar zu den Gerüchten um eine mögliche Rückkehr des Stürmers. "Ich weiß nicht, wer vielleicht herkommt und das Team unterstützt. Ich fokussiere mich auf meine Mannschaft und die Spieler, die mir zur Verfügung stehen", sagte der 54-Jährige. Schließlich wird seit dem erneuten Finaleinzug spekuliert, dass Benzema und andere Spieler, die das Turnier verletzt verpasst hatten, nach Doha reisen könnten.
Fragezeichen bei Karim Benzema
Weder der französische Verband noch Benzema selbst haben sich dazu geäußert. Frankreichs Sportministerin Amélie Oudea-Castera hatte am Freitag gesagt, Benzema und andere verletzte Spieler könnten mit Staatspräsident Emmanuel Macron zum Finale fliegen. Benzema hatte sich kurz vor der WM am Oberschenkel verletzt und musste für das Turnier passen. Er gehört aber genauso noch zum WM-Kader der Équipe Tricolore wie Bayern-Profi Lucas Hernández, der sich im Auftaktspiel einen Kreuzbandriss zuzog. Das gilt nicht für die ebenfalls verletzten Paul Pogba, N'Golo Kanté und Christopher Nkunku. Nkunku soll französischen Medienberichten zufolge in jedem Fall zum Finale reisen.
Benzema ist bei seinem Verein Real Madrid mittlerweile wieder im Training. Er sorgte zuletzt mit einem kryptischen Instagram-Post für Wirbel, als er zu einem Foto von sich "Das interessiert mich nicht" schrieb. Deschamps wollte das nicht kommentieren. "Einige Spieler haben sich verletzt, Benzema ist einer von ihnen", sagte er. "24 Spieler stehen mir zur Verfügung. Ich denke nicht, dass es diesen Spielern gegenüber fair ist, über Spieler zu sprechen, die nicht mehr hier sind. Es liegt nicht an mir, zu entscheiden, wer kommt."