"Die Schätzung ist bei etwa 400, zwischen 400 und 500. Ich habe die exakte Zahl nicht", sagte Hassan al-Thawadi in dem Gespräch mit Piers Morgan für den britischen TV-Sender "Talk TV".
Das Organisationskomitee wies am Dienstagnachmittag darauf hin, dass sich die Aussage von al-Thawadi auf nationale Statistiken für alle arbeitsbedingten Todesfälle landesweit in Katar, für alle Branchen und Nationalitäten im Zeitraum von 2014 bis 2020 beziehe. Diese Zahl liege bei 414.
Morgan hatte gefragt: "Wissen Sie, wie viele Menschen in Katar in den letzten zwölf Jahren bei Bauarbeiten im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft ums Leben gekommen sind, seit Sie den Zuschlag erhalten haben? Mit anderen Worten: neue Hotels, neue Brücken, was auch immer. Wie hoch ist die realistische Gesamtzahl der Arbeitsmigranten, die infolge der Arbeiten für die Fußball-Weltmeisterschaft gestorben sind?"
Auf den Stadion- und anderen offiziellen WM-Baustellen habe es offiziellen Angaben zufolge drei arbeitsbedingte und 37 nicht arbeitsbedingte Todesfälle gegeben. Zahlen zu den insgesamt im Zusammenhang mit der WM gestorbenen Gastarbeitern hatte das Organisationskomitee bisher nicht genannt. Ein aufsehenerregender Bericht des britischen "Guardian" von Anfang 2021 hatte von mehr als 6.500 toten Arbeitern aus fünf asiatischen Ländern auf den Baustellen des Emirats in den vergangenen zehn Jahren gesprochen. Diese Zahlen hatte Katar stets zurückgewiesen.
Hassan al-Thawadi verwies in dem Gespräch erneut auf die Reformen, die im Emirat in den letzten Jahren für eine Verbesserung der Bedingungen für Arbeiter auf den WM-Baustellen gesorgt hätten. Der Deutsche Fußball-Bund und andere europäische Verbände machen sich für einen Entschädigungsfonds für Gastarbeiter in Katar sowie die Einrichtung eines Gastarbeiter-Zentrums in Doha stark.