Die Vorgeschichte: Jürgen Klinsmann hatte dem Iran nach dem 2:0 gegen Wales am Freitag als Experte im britischen TV-Sender BBC eine unsaubere Spielweise vorgeworfen und gesagt, dies "sei Teil ihrer Kultur".
Dafür war Klinsmann in den sozialen Netzwerken stark kritisiert worden. Der Weltmeister von 1990 relativierte seine Aussagen am Sonntagmorgen bei BBC-"Breakfast". "Ich habe nie Carlos oder die iranische Bank kritisiert", sagte der frühere Bundestrainer. "Alles, was ich beschrieben habe, war ihre emotionale Art und Weise, die irgendwo bewundernswert ist." Seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen worden. Er wolle Queiroz nun anrufen und die Situation beruhigen.
Am Samstag hatte sich zuvor auch Queiroz via Instagram und Twitter zu Wort gemeldet und Klinsmanns Wortwahl kritisiert. "Ganz egal, wie sehr ich respektieren kann, was du auf dem Feld getan hast, diese Äußerungen über die iranische Kultur, das iranische Nationalteam und meine Spieler sind eine Schande für den Fußball", schrieb der portugiesische Coach. Er verfolge gespannt, welche Folgen das für Klinsmanns Arbeit für die FIFA habe, denn er erwarte Klinsmanns Rücktritt.
Der iranische Verband schloss sich am Sonntag dieser Forderung an. Er verlangte von Klinsmann eine Entschuldigung und bat die FIFA um eine Klärung. Das iranische Team lade ihn zu einem Vortrag "über die tausendjährige persische Kultur und die Werte von Fußball und Sport" in ihr Trainingslager ein, erklärte der Verband weiter. Als früherer Fußballer werde Klinsmann auch nicht nach seinen "berühmten dramatischen Diver" beurteilt.