Vize-Weltmeister Kroatien hat bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar den ersten Sieg eingefahren. Die Mannschaft von Zlatko Dalic bezwang am Sonntag im Khalifa International Stadium Kanada verdient mit 4:1 (2:1). Durch den Erfolg übernahmen die Kroaten mit vier Punkten auf dem Konto die Tabellenführung in der Gruppe F. Kanada hat nach der zweiten Niederlage hingegen keine Chance mehr auf die K.o.-Phase.
Alphonso Davies schockte Kroatien mit dem ersten kanadischen Treffer der WM-Geschichte früh (2.). Der Vize-Weltmeister drehte allerdings noch vor der Pause durch Treffer von Andrej Kramaric (36.) und Marko Livaja (44.) die Partie. In Hälfte zwei führten Kramaric mit seinem zweiten Treffer (70.) und Lovro Majer (94.) die Entscheidung endgültig herbei. Der Erfolg geht am Ende völlig in Ordnung, nach einem schwachen Start dominierte Kroatien weite Teile des Spiels.
Starker Leistungsabfall
Kanada verbuchte nach einem starken Beginn einen Leistungsabfall und verlor auch das fünfte WM-Spiel in der Geschichte des Landes. Am Nachmittag feierte Marokko im Parallelspiel einen überraschenden 2:0-Erfolg über Belgien. Kroatien trifft zum Abschluss auf Belgien (3 Punkte), Kanada auf Marokko (4 Punkte).
Kroatien-Teamchef Zlatko Dalic veränderte seine Startelf im Vergleich zum Auftaktspiel an einer Position. Livaja ersetzte auf der Position des Rechtsaußen Nikola Vlasic, der beim 0:0 gegen Marokko in der Halbzeit angeschlagen ausgewechselt wurde. Salzburg-Legionär Luka Sucic nahm auf der Bank Platz. Auch Kanada-Coach John Herdman nahm nur einen Wechsel vor, Cyle Larin rückte für Junior Hoilett in die erste Elf.
Dem Außenseiter gelang ein Auftakt nach Maß. Nach einer ideal getimten Flanke von Tajon Buchanan köpfelte Davies nach etwas mehr als einer Minute zur Führung ein (2.). Dem Bayern-Legionär gelang somit der erste Treffer der kanadischen WM-Geschichte und das bisher schnellste Tor der Endrunde in Katar.
Kroatien verbuchte im Anschluss viel Ballbesitz, im Spiel nach vorne fehlte zunächst noch die nötige Kreativität. Kanada sorgte durch schnelle Umschaltsituationen immer wieder für Gefahr. Es dauerte bis zur 22. Minute, ehe Kroatien die erste aussichtsreiche Gelegenheit vorfand. Livaja bekam im Fallen zu wenig Druck hinter den Ball. Wenig später zappelte der Ball nach einem Abschluss von Kramaric im Netz, in der Entstehung lag aber eine Abseitsposition vor (26.).
Kroatien wurde konkreter
Der Vize-Weltmeister erhöhte in der Folge die Schlagzahl in der Offensive und schnürte die Kanadier förmlich in deren Hälfte ein. Zunächst scheiterte Livaja aus kurzer Distanz am gut postierten Tormann Milan Borjan (35.). Eine Minute später steckte Ivan Perisic auf Kramaric durch, der den Ball vorbei an Borjan zum Ausgleich ins lange Eck schob (36.) Kurz vor der Pause gelang Kroatien die inzwischen verdiente Führung. Der auffällige Livaja traf per Flachschuss von der Strafraumgrenze (44.).
Das erste Ausrufezeichen des zweiten Spielabschnitts setzte abermals Kanada. Ein Weitschuss des eingewechselten Jonathan Osorio streifte knapp an der Stange vorbei (49.). Auf der Gegenseite vergab Kramaric nach Zuspiel von Luka Modric völlig frei stehend eine hochkarätige Gelegenheit (54.). Kurz darauf zog Jonathan David aus der zweiten Reihe ab, doch der kroatische Tormann Dominik Livakovic lenkte den Ball über die Latte (56.).
Danach verflachte die Partie für eine Viertelstunde, ehe Kroatien die Vorentscheidung endgültig herbeiführte. Eine Flanke von Perisic verarbeitete Kramaric ideal und stellte per Flachschuss auf 3:1 (70.). Kanada hatte in der Folge wenig Ideen um noch einmal zurückzukommen, die Kroaten waren einem weiteren Treffer näher. Zunächst scheiterten Perisic und Bruno Petkovic noch an Borjan (78.). In der Nachspielzeit setzte der eingewechselte Majer nach einem Konter den Schlusspunkt (94.).